Wo ein "Körper" ist, kann kein anderer sein. Das dachte sich womöglich eine Arbeitsgruppe aus Deutscher Bahn, Bundespolizei und Erfurter Stadtverwaltung.

Die "Körper", um die es hier geht, sind ein stetiges Ärgernis am 2009 eröffneten "Radhaus" am Erfurter Hauptbahnhof. Es handelt sich um Fäkalien in flüssiger und fester Form. Seit Jahren wird das Gelände am Erfurter Hauptbahnhof als wilde Toilette missbraucht.

Der andere "Körper" ist massiv, gelb und soll Wildpinkler rund um die Fahrradstation vertreiben. Gemeint ist eine geplante DHL-Packstation. Diese soll an der besudelten Bahnhofsmauer aufgestellt werden und Wildpinkler fernhalten.

Verworfen hat die Stadt hingen die Idee, öffentliche Urinale aufzustellen. Zu groß sei die Gefahr, dass diese mit Fäkalien verstopft werden, heißt es.

Auch die Toilette im Bahnhof schafft keine Erleichterung. Die Nutzungsgebühr von einem Euro kann und will sich nicht jeder leisten - so die Vermutung von Teilnehmern einer nicht repräsentativen MDR THÜRINGEN-Umfrage. Außerdem schließt die Anlage um 22 Uhr.

Geplant war laut Stadt Erfurt, im September 2023 in dem Bereich eine Packstation zu eröffnen. Derzeit laufen demnach aber wohl noch Abstimmungen zwischen der Deutschen Bahn und der Deutschen Post.

Ziel der Maßnahme ist es, den Bereich zwischen Radhaus und Bahnhofsmauer zu beleben. Mehr Öffentlichkeit und soziale Kontrolle sollen die Wildpinkler zum Einlenken bewegen.