Das Dach der Thüringenhalle in Erfurt ist nach Angaben der Stadt notgesichert worden. Am Tragwerk des Daches seien Zugstangen aus Stahl angebracht worden. Die Notsicherung der denkmalgeschützten Dachkonstruktion habe zwei Wochen länger gedauert als geplant, da der sehr feste Stahl für die Zugstangen kurzfristig nicht lieferbar gewesen sei.

Jetzt müssen Statiker einschätzen, ob diese Sicherung ausreicht, um die Halle für genauere Untersuchungen freizugeben. Alle zirka 300 Knotenpunkte des Dachstuhls müssen der Stadt zufolge dafür geprüft werden. Am 20. Juni soll die Notsicherung offiziell abgenommen werden.

Parallel werden bereits Spezialisten angefragt, wie etwa Industriekletterer. Wird das Gebäude freigegeben, dann könne unter anderem die Dachkonstruktion im Detail geprüft werden, heißt es vom Erfurter Sportbetrieb. Mit einem Ergebnis wird bis zum Ende des dritten Quartals 2023 gerechnet. Dieses Ergebnis soll dann als Grundlage für eine Sanierung der Tragwerkskonstruktion dienen - und für eine neue Dacheindeckung inklusive Solaranlage.

Im März wurde die Thüringenhalle wegen des einsturzgefährdeten Dachs gesperrt. Bei einer turnusmäßigen Kontrolle waren Unregelmäßigkeiten in der Statik der Konstruktion festgestellt worden. Mehrere Veranstaltungen mussten an andere Orte verlegt werden - etwa in die Erfurter Messehalle.

Das Dach der 80 Meter langen und 40 Meter breiten Halle steht wegen seiner Holzkonstruktion, der großen Spannweite und seiner schwarzen Schiefereindeckung unter Denkmalschutz.