Alter Schlachthof Bau eines neuen Schulcampus in Erfurt: Zunächst müssen Eidechsen umziehen
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08. März 2025, 08:52 Uhr
Mehrere Schulen in Erfurt werden aktuell saniert. Ein ganz neuer Schulcampus soll auf dem Gelände des alten Schlachthofs entstehen. Doch noch können die alten Gebäude nicht abgerissen werden. Denn auf dem Gelände leben streng geschütze Reptilien. Diese müssen zunächst umgesiedelt werden.
In Erfurt soll in den nächsten Wochen der alte Schlachthof in der Greifswalder Straße abgerissen werden. Doch bevor die Bagger rollen, müssen nach Angaben der Stadt Eidechsen umgesiedelt werden, die auf dem Gelände leben.
Zauneidechsen sind in Europa besonders streng geschützt. Laut Stadt ist bereits ein Ausweichquartier für die Tiere errichtet worden.
Moderner Schulcampus in Erfurt geplant
Nach dem Abriss des alten Schlachthofs wird die Fläche den Angaben zufolge zunächst bis zu zwei Jahre brach liegen. Danach soll auf dem großen Areal bis 2029 unter anderem ein moderner Schulcampus für rund 900 Schülerinnen und Schüler entstehen. Geplant sind das Gymnasium 11 und eine Grundschule - mit Mensa, Aula und einer Sporthalle.
Die Flachdächer sollen begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Der Campus soll an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Für das Projekt seien bislang 45 Millionen Euro veranschlagt, heißt es aus dem Rathaus.
Sanierungen weiterer Schulen in Erfurt
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule 34 "Am Wiesenhügel" dürfen sich indes darauf freuen, dass sie nach der Sanierung zum neuen Schuljahr wieder in ihr Schulgebäude ziehen können. In den vergangenen fünf Jahren wurde das Gebäude samt Außenanlagen saniert. Das barrierefreie Schulgebäude soll künftig Platz für rund 470 Schülerinnen und Schüler bieten.
Im April soll die dreijährige Sanierung des Schulgebäudes am Muldenweg beginnen. Ab 2028 sollen dort rund 400 Schülerinnen und Schüler der Grundschule 3 "Am kleinen Herrenberg" einziehen. Als energieeffizientes Pilotprojekt soll das Gebäude durch eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach bis zu 87 Prozent Energie einsparen.
Zu den Millioneninvestitionen der Stadt Erfurt gehört auch der Neubau der Grundschule 43 Vieselbach. Das Schulgebäude wird seit über einem Jahr für elf Millionen Euro gebaut. Es werde komplett aus Eigenmitteln der Stadt finanziert, heißt es aus dem Rathaus.
Neubauten sollen auch außerhalb Schulbetriebs genutzt werden
Wie Baudezernent Matthias Bärwolff sagte, wird bei allen Neubauten darauf geachtet, dass sie auch außerhalb des Schulbetriebs genutzt werden können. So soll die Mensa der Grundschule in Hochheim künftig auch für Familienfeiern gemietet werden können. Trotz rückläufiger Geburtenzahlen seien alle Investitionen in Schul- und Sportstätten notwendig.
Kindergarten mit DDR-Charme verschwindet
Neben den Grundschulen wird auch der Kindergarten in der Sofioter Straße saniert. Damit verschwindet nach Angaben der Stadt der letzte Kindergarten mit DDR-Charme aus dem Stadtbild. Im Frühjahr 2026 sollen bis zu 170 Kinder wieder in das Gebäude einziehen.
Insgesamt stehen in Erfurt in diesem Jahr rund 30 Schul- und Hochbauprojekte in Millionenhöhe an - vor allem bei Grundschulen und Sporthallen. Von zwölf Sporthallen sind den Angaben zufolge drei fertig und fünf in Arbeit. Vier Sanierungen von Sportstätten seien geplant. Diese Investition kommen laut Amt für Bau und Verkehr nicht nur dem Sportunterricht zu Gute, sondern auch den Erfurter Sportvereinen.
MDR (sr/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. März 2025 | 20:00 Uhr
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