Eine Gruppe Klimaaktivisten steht am Rand des Theatersaals in Erfurt und halten ein Banner mit der Aufschrift "Letzte Generation" vor sich.
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben am Freitag den Auftitt von Bundeskanzler Scholz im Erfurter Theater gestört. Bildrechte: Julia Grimm

Erfurt Scholz-Auftritt von Klimaaktivisten bei Katholikentag gestört

31. Mai 2024, 14:43 Uhr

Klimaaktivisten haben am Freitagvormittag den Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Katholikentag unterbrochen. Sie riefen lautstark Fragen aus dem Publikum in den Saal und rollten ein Banner aus.

Klimaaktivisten haben am Freitag im Erfurter Theater einen Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestört. Der Bundeskanzler war im Rahmen einer Veranstaltung zum Katholikentag dort aufgetreten, zu der 800 Menschen im Saal waren.

Während ihrer Aktion rollten die Aktivisten ein Banner der Protestgruppe "Letzte Generation" aus und stimmten lautstark Sprechchöre an, als der Kanzler gerade etwas zu seiner Haltung zum Klimaschutz sagen wollte.

Wegen der Störung wurde der Auftritt des Kanzlers für einige Minuten unterbrochen. Das Publikum fing danach an zu singen: "Herr, gib uns deinen Frieden", woraufhin sich die Lage beruhigte.

Scholz reagiert verärgert auf Aktion

Olaf Scholz selbst reagierte beherrscht, teils aber sehr verärgert auf die Aktion. Er forderte die Protest-Gruppe auf, ihm zuzuhören und sagte zu ihnen: "Sie müssen jetzt mal ganz kurz den Mund halten, dann gehe ich sogar auf ihre Frage ein."

Doch als er die Klimapolitik seiner Bundesregierung erklärte, nahmen die Rufe wieder zu. Die große Mehrheit der Veranstaltungs­besucher hatte die Kanzlerappelle zu einer maßvollen Debatte allerdings mit Applaus unterstützt.

Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Kirchentags-Podium im Theater Erfurt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reagierte nach dem Auftritt der Protestgruppe im Saal verärgert. Bildrechte: IMAGO / Chris Emil Janßen

ZdK will Dialog mit "Letzter Generation" suchen

Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, sagte dem "Evangelischen Presse-Dienst", er habe zwei Personen nach draußen begleitet und ihnen seine Kontaktdaten gegeben, um ein Gespräch zwischen dem ZdK als Veranstalter des Katholikentages und der "Letzten Generation" zu ermöglichen.

"Wir wollen diesen Austausch, aber wir wollen auch, dass Teilnehmende am Katholikentag Veranstaltungen gemäß der Ankündigung verfolgen können", sagte Katholikentagssprecherin Britta Baas. Nachdem die Protestler aus dem Saal gebracht wurden, konnte die Veranstaltung regulär fortgesetzt werden.

Scholz verteidigt Waffenlieferungen in die Ukraine

Bei seinem Auftritt verteidigte Scholz erneut die Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Bundeskanzler mahnte aber auch zu Besonnenheit und enger internationaler Zusammenarbeit. Russland führe nichts anderes als einen klassischen Eroberungskrieg, sagte Scholz.

Nach seinen Worten muss die Ukraine dringend dabei unterstützt werden, ihre Unabhängigkeit zu verteidigen. Trotzdem gelte es, keine militärische Auseinandersetzung zwischen Russland und der Nato zuzulassen.

Scholz: AfD-Parteiverbot "schwierige Sache"

Bei dem Podium sprach Scholz auch über den wachsenden Rechtspopulismus und die AfD. Man müsse politisch gegenhalten, sagte er. Ein Parteiverbot nannte Scholz aber eine "schwierige Sache".

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EPD/dpa/MDR (jw)

Mehr zum 103. Katholikentag in Erfurt

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 31. Mai 2024 | 13:00 Uhr

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