Kinderlähmung Polio-Viren verbreiten sich weiter - Ministerin ruft zu Impfung auf

19. Dezember 2024, 08:01 Uhr

In mehreren deutschen Städten sind Polio-Viren im Abwasser entdeckt worden. Die Viren können besonders für kleine Kinder gefährlich sein. Die neue Thüringer Gesundheitsministerin, Katharina Schenk (SPD), ruft daher zur Impfung auf.

Ein Kind wird geimpft
Schutz gegen Kinderlähmung: Die Ständige Impfkommission empfiehlt nach der vollständigen Grundimmunisierung im Säuglings- und Kleinkindalter eine Auffrischimpfung im Alter zwischen 9 und 16 Jahren. Bildrechte: Colourbox.de

Schenk erklärte, dass Polio-Viren hochansteckend sind und Kinderlähmung verursachen können, was zu schweren Muskelbeeinträchtigungen und dauerhaften Lähmungen führen kann.

Gefahr für Kleinkinder ohne Polio-Impfung

Die Viren wurden unter anderem im Abwasser von Dresden nachgewiesen. Laut Gesundheitsministerium könnten so Menschen, insbesondere Kinder, erkranken. Besonders gefährdet seien Kinder unter fünf Jahren, die nicht ausreichend geimpft sind.

Bereits im ersten Lebensjahr sollte die Grund-Immunisierung abgeschlossen sein. Laut Robert Koch-Institut ist das bei 83 Prozent der Kinder in Thüringen nicht der Fall. Schenk appellierte an alle Eltern, die Gefahr der Krankheit nicht zu unterschätzen und den Impfschutz der Kinder zu prüfen.

Krankheit durch Schmierinfektion übertragen

Die bundesweite Impfquote liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei rund 90 Prozent. Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Im Alter von neun bis 16 Jahren wird eine Auffrischimpfung empfohlen. Menschen, die die empfohlenden Impfzyklen einhalten, sind vor der Erkrankung geschützt. Die Krankheit wird vor allem durch Schmierinfektion (Stuhl-Hand-Mund) übertragen, weshalb eine sorgfältige Händehygiene wichtig ist.

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MDR (dpa/pvk)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Dezember 2024 | 14:30 Uhr

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