Der Erfurter Stadtrat hat am Mittwochabend ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Egaparks in seiner jetzigen Form abgelegt. Quer durch alle Fraktionen hieß es, der denkmalgeschützte Park gehöre zu Erfurt wie der Dom und der FC Rot-Weiß. Es werde nichts geschlossen oder verkleinert, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). In einer teilweise emotional geführten Debatte ging es auch darum, langfristig eine Strategie für Thüringens größten Garten zu entwickeln und seine finanzielle Zukunft zu sichern. Bei der bereits angekündigten Erhöhung der Eintrittspreise ab dem kommenden Jahr bleibt es aber.

Aktuell gleichen die Stadtwerke die Verluste mit 5,7 Millionen Euro jährlich aus. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke war perspektivisch eine drastische Kürzung vorgesehen. Geschäftsführer Peter Zaiß sagte MDR THÜRINGEN, die Stadtwerke könnten den Eigenbetrieben Egapark, Bäderbetrieb und Evag 18 Millionen Euro im Jahr als Verlustausgleich zahlen. Allein die Verkehrsbetriebe hätten aber schon 14 Millionen Euro angefordert. Das habe bei den anderen für Kritik und Zukunftsangst gesorgt.

Der Stadtrat stimmte dem Wirtschaftsplan der Stadtwerke für 2024 einstimmig zu, aber nicht den Sparplänen für den Egapark. Beschlossen wurde stattdessen, dass nach neuen Finanzierungs- und Einsparmöglichkeiten im Verbund der Stadtwerke gesucht wird. Wenn ab 2025 eine größere Finanzlücke klaffe, müsse notfalls die Stadt den Park direkt mitfinanzieren, so die Überlegung.

Viele Egapark-Mitarbeiter hatten die Debatte im Rathaus verfolgt. Bereits am Dienstag hatte der Hauptausschuss die eingeschränkte Entscheidungsbefugnis von Geschäftsführerin Kathrin Weiß rückgängig gemacht. Sie darf nun auch wieder Investitionen mit einer Summe von über 50.000 Euro auf den Weg bringen.