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Deutsche Bahn 110 Millionen Euro für neuen DB-Campus in Erfurt

09. Februar 2024, 08:07 Uhr

Auf dem Areal des alten Erfurter Güterbahnhofs soll für 110 Millionen Euro ein neuer Campus der Deutschen Bahn (DB) entstehen. Rund 60.000 Beschäftigte des Unternehmens sollen dort jährlich weitergebildet werden. Aber nicht alle Gebäude müssen laut DB neu gebaut werden. Die alten Lagerhallen sollen Teil des Komplexes werden.

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Die Deutsche Bahn AG (DB) will für rund 110 Millionen Euro ein bundesweites Weiterbildungszentrum in Erfurt bauen. Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz sagte am Donnerstag, mit dem DB-Campus in der Thüringer Landeshauptstadt entstehe ein zentraler Lern- und Begegnungsort für die Beschäftigten des Unternehmens. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sprach von einem zentralen Personalentwicklungszentrum für die Zukunft der Bahn.

Alte Lagerhallen werden genutzt

In dem Zentrum, das auf dem Areal eines ehemaligen Güterbahnhofs angesiedelt wird, sollen Begegnungs- und Schulungsmöglichkeiten für bis zu 60.000 Bahn-Beschäftigte jährlich angeboten werden. Die Fertigstellung ist bis Ende 2028 geplant. Laut DB bietet der Campus dann 7.600 Quadratmeter Fläche für Seminare und Veranstaltungen sowie 15.000 Quadratmeter Grün- und Freizeitanlagen. 

60 Prozent der erforderlichen Gebäude sollen neu entstehen, der Rest seien vorhandene Gebäude, die dafür umgebaut würden. Derzeit hängen in den alten Lagerhallen des ehemaligen Güterbahnhofs noch Spinnweben von Decken und Balken.

Drohnenaufnahme von Erfurt.
Auf dem Gelände des ehemaligen Erfurt Güterbahnhofs soll der neue DB-Campus entstehen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mit der Fertigstellung des ersten Gebäudes - voraussichtlich Ende nächsten Jahres - soll die Kapazität nach Unternehmensangaben zunächst bei bis zu 15.000 Teilnehmern liegen. Ziel sei es, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Bereichen das "System Bahn" verständlich erlebbar zu machen.

Ramelow bietet Unterstützung an

Ramelow bot der DB an, dass Erfurt mit seiner Fachhochschule auch ein wichtiger Standort für die zentrale Ausbildung von Verkehrsingenieuren werden könne. Das Land unterstützt das Projekt, das nach Angaben des Ministerpräsidenten der Kern eines neuen Stadtquartiers in Erfurt werden solle: "Thüringen steht mit der Landesentwicklungsgesellschaft bereit, dieses Quartier zu entwickeln."

Die Landesgesellschaft soll unter anderem dafür sorgen, dass Übernachtungsmöglichkeiten entstehen - von bis zu 500 zusätzlichen Betten zu den bestehenden Hotelkapazitäten in Erfurt ist die Rede.

Bodo Ramelow
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unterstützt den Bau des DB-Campus in Erfurt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Erfurt ist ICE-Drehkreuz

Die Landeshauptstadt ist seit einigen Jahren ICE-Knoten mit ihrer zentralen Lage in Deutschland. Es gebe aber auch eine Reihe von Vorschlägen zur Reaktivierung stillgelegter Regionalbahnstrecken im Freistaat, sagte Ramelow. "Hört auf, an der Infrastruktur zu sparen", forderte der Ministerpräsident die Bundesregierung auf. Zudem äußerte Ramelow den Wunsch, dass es bald zu einer Tarifeinigung zwischen Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer kommt. "Denn stehende Züge finde ich blöd."

Erfurt habe sich gegenüber 13 anderen Bewerberstädten beim DB Campus durchgesetzt, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). Der Campus soll nach seinen Angaben eine "Schlüsselinvestition" für das seit Jahren diskutierte Projekt ICE-City werden. Die Stadt übernehme zusammen mit dem Land auch einen finanziellen Beitrag für die Erschließung des Geländes. Zur Höhe der Gelder machte Bausewein keine Angaben.

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 08. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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