Die Bundeswehr-General Jochen Deuer, Carsten Breuer, Stefan Lüth, Gerald Funke
Handschlag der Generäle: von links: Brigadgeneral Jochen Deuer (Logistikkommando), Generalinspekteur Carsten Breuer, Generalmajor Stefan Lüth (Streitkräftebasis), Generalleutnant Gerald Funke (Unterstützungskommando) Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Bundeswehr General Jochen Deuer ist neuer Chef des Logistikkommandos in Erfurt

17. Oktober 2024, 19:22 Uhr

Im Beisein von allerlei militärischer und politischer Prominenz - Deutschlands oberster Militär Generalinspekteur Carsten Breuer kam eigens mit Hubschrauber aus Berlin angereist - ist am Donnerstag in der Erfurter Henne-Kaserne ein Wechsel an der Spitze des Logistikkommandos vollzogen worden. Brigadegeneral Jochen Deuer übernahm das Kommando vom bisherigen Chef Generalleutnant Gerald Funke. Dieser wechselt nach drei Jahren in Erfurt nach Bonn.

Brigadegeneral Jochen Deuer ist neuer Chef des Logistikkommandos der Bundeswehr in Erfurt. In einem feierlichen Appell in der Henne-Kaserne übernahm der 58-Jährige das Kommando von seinem Vorgänger Generalleutnant Gerald Funke. Dieser hatte das Logistikkommando mit seinen rund 17.000 unterstellten Soldaten und Zivilangestellten seit drei Jahren geführt.

Logistiker versorgen die Truppe

Das Logistikkommando ist für die Versorgung der Truppe mit Material, Munition, Treibstoff, Lebensmitteln und den Transport von Technik in die Einsatzgebiete zuständig. Ihm unterstehen bundesweit Logistikeinheiten, aber auch Munitions- und Treibstoffdepots und Bundeswehr-Fahrschulen. Am Sitz des Kommandos in der Erfurter Löberfeld-Kaserne sind rund 750 Soldaten und Zivilangestellte tätig.

Soldatinnen und Soldaten des Logistikkommandos beim Appell
Angehörige der zum Logistikkommando gehörenden Einheiten beim Appell in der Henne-Kaserne Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Funke: Neue Herausforderungen für die Logistik

In seiner Abschiedsrede würdigte der scheidende Kommandeur Funke die Professionalität und den Leistungswillen der Soldaten und Zivilangestellten des Kommandos und seiner unterstellten Einheiten - ob als Transporteure, Instandsetzer, Spezialpioniere, als Disponenten, Ausbilder oder Rechtsberaterin. Das Kommando habe sich in der Praxis nachhaltig bewährt, sagte Funke. Als Beispiele nannte er die Unterstützung der Nato-Eingreiftruppe NRF, die Organisation der Bundeswehr-Abzüge aus Afghanistan und Mali und die Beteiligung an der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland.

Funke sagte weiter, die neue sicherheitspolitische Lage seit dem zweiten völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine stelle die Logistik vor neue Herausforderungen. Deutschland müsse sich mit seiner Bundeswehr wieder Gedanken über Kriegstüchtigkeit machen. Eine leistungsfähige Logistik sei "wesentlicher Bestandteil einer glaubwürdigen Abschreckung" gegenüber möglichen Aggressoren.

Gäste beim Appell zum Kommandeurswechsel im Logistikkommando
Zahlreiche Gäste aus Militär, Politik und Gesellschaft waren zum Appell eingeladen worden. Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Neuer Chef diente schon einmal in Erfurt

Der neue Kommandeur Deuer war zuletzt im Verteidigungsministerium tätig. Er kennt das Logistikkommando in Erfurt aus einer Zeit als dessen Stabschef in den Jahren 2017 und 2018. Sein Vorgänger Gerald Funke übernimmt die Führung des Unterstützungskommandos der Bundeswehr in Bonn. Dieses wird im Zuge der Strukturreform der Bundeswehr neu aufgebaut und ist für die Unterstützung der kämpfenden Truppe zuständig. Dazu gehören Logistik, Sanitätswesen, ABC-Abwehrtruppe, die Feldjäger, Truppenübungsplätze und die zivil-militärische Zusammenarbeit. Es soll am 1. April 2025 seinen Dienst aufnehmen. Das Logistikkommando in Erfurt wird diesem neuen Unterstützungskommando dann unterstellt sein.

In den kommenden Jahren soll es umfangreiche Investitionen am Standort des Kommandos geben. Bei einem Besuch in der Löberfeld-Kaserne in Erfurt im Juli kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Investitionen von rund 95 Millionen Euro an. Diese sollen unter anderem in Ausbildungseinrichtungen fließen.

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MDR (dr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 17. Oktober 2024 | 19:00 Uhr

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