Bundeswehr Logistikkommando in Erfurt bekommt neuen Chef

04. August 2024, 09:02 Uhr

Die Bundeswehr soll an der Spitze neu strukturiert werden: straffere Organisation und Führung sind das Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Das hat auch Auswirkungen auf das Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt.

Das in Erfurt beheimatete Logistikkommando der Bundeswehr bekommt einen neuen Chef. Wie das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mitteilte, soll der derzeitige Kommandeur Generalmajor Gerald Funke das neue Unterstützungskommando in Bonn übernehmen. Damit steigt Funke in der Bundeswehr-Hierarchie weiter auf. Der 60-jährige Luftwaffen-General ist seit März 2021 Kommandeur des Logistikkommandos. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN soll Funke seinen neuen Posten im Oktober übernehmen. Wer sein Nachfolger in Erfurt wird, ist noch unklar.

Generalmajor Gerald Funke, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr
Übernimmt das neugebildete Unterstützungskommando der Bundeswehr: Generalmajor Gerald Funke Bildrechte: MDR/ Dianz Zwetkow

Für gesamte Logistik der Bundeswehr zuständig

Das seit 2013 bestehende Logistikkommando in Erfurt ist für die gesamte Logistik der Bundeswehr zuständig. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem der Transport von Material und Ausrüstung im Inland und zu Einsatzorten im Ausland, die Versorgung der Truppe mit Lebensmitteln, Munition und Treibstoff sowie die Ausbildung von Militärkraftfahrern. Am Sitz des Kommandos in der Löberfeldkasene in Erfurt sind rund 750 Soldaten und Soldatinnen sowie Zivilangestellte tätig. Dem Kommando unterstehen bundesweit rund 17.000 Soldaten in Logistikeinheiten, Depots und Ausbildungseinrichtungen.

Millioneninvestitionen in Erfurter Standort geplant

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte bei seinem Besuch in dem Erfurter Kommando am 17. Juli die Bedeutung der Logistik betont. Über die Männer und Frauen "im Hintergrund", den den Einsatz der kämpfenden Truppe erst ermöglichten, werde zu wenig geredet sagte er. Pistorius kündigte für die nächsten Jahre Investitionen von 95 Millionen Euro in den Standort an.

Bundeswehr-Führung wird neu organisiert

Das neue Unterstützungskommando in Bonn soll laut Mitteilung des Verteidigungsministeriums seinen Dienst am 1. April 2025 aufnehmen. Es wird im Zuge der Strukturreform der Bundeswehr gebildet und für Logistik, Sanitätswesen, Feldjäger, ABC-Abwehr sowie zivil-militärische Zusammenarbeit verantwortlich sein. Diesem neuen Kommando soll das Logistikkommando dann unterstellt werden.

Neben dem Unterstützungskommando soll auch das neue Operative Führungskommando am 1. Oktober seinen Dienst aufnehmen. In diesem Kommando mit Sitz in Schwielowsee und Berlin werden das derzeit für Auslandseinsätze zuständige Einsatzführungskommando sowie das für den Bundeswehreinsatz im Inland zuständige Territoriale Führungskommando aufgehen. Von der Strukturreform erhofft sich Verteidigungsminister Pistorius eine schlankere Organisation der Bundeswehr-Führung. Beschlossen ist beispielsweise die Auflösung des bisherigen Kommandos Streitkräftebasis. Die ihm bisher untergeordneten ABC-Abwehrkräfte und die Feldjäger werden dem Unterstützungskommando zugeordnet, ebenso die Sanität, die ihre bisherige Eigenständigkeit verliert.

MDR (dr)

Dieses Thema im Programm: MDR SCHLAGERWELT Sachsen-Anhalt | Nachrichten | 02. August 2024 | 18:30 Uhr

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