Die Pläne für eine Bundesgartenschau (Buga) 2026 in Erfurt sind vom Tisch. Die Stadtratsfraktionen von SPD, Linke sowie das Bündnis aus Freien Wählern, FDP und Piraten haben einen entsprechenden Antrag am Mittwochabend in der Stadtratssitzung zurückgezogen. Peter Stampf von den Freien Wählern sagte, die Planung sei zu kurzfristig gewesen.

Deshalb habe man sich unter den Fraktionen und mit Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) einvernehmlich darauf geeinigt, dass Erfurt sich nicht für die Buga bewerben solle. Laut Stampf wollen die Fraktionen in den kommenden Wochen aber einen neuen Antrag für eine Bundesgartenschau im Jahr 2037 bzw. 2041 vorbereiten. Bausewein selbst hat sich nach dem Stadtrat bisher noch nicht öffentlich geäußert.

Hintergrund der Buga-Pläne für 2026 war die Absage der Stadt Rostock für die Buga 2025. Oberbürgermeister Bausewein hatte daraufhin angeboten, dass Erfurt den ausgefallenen Termin übernehmen könne. Eine erste Abstimmung im Stadtrat Ende September 2022 war knapp mit 16 zu 16 Stimmen gescheitert.

Ein ähnlicher Antrag war erneut im Januar dieses Jahres eingebracht worden, aber schließlich vertagt worden. Darin ging es um eine Machbarkeitsstudie für die kurzfristige Bundesgartenschau. Stadträte der Fraktionen von CDU, Mehrwertstadt und Grünen gaben damals an, eine Bundesgartenschau 2026 in Thüringens Landeshauptstadt verhindern zu wollen. Für eine erneute Bewerbung für 2026 gab es zwar Unterstützer bei Wirtschaft und Tourismus, doch auch erheblichen Widerstand in der eigenen Stadtverwaltung, die sich etwa mit der Umsetzung des Schulbauprogramms ausgelastet sieht.