
Lebendige Innenstadt Erfurt glänzt in neuer Studie: Gute Noten in fast allen Kategorien
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28. Februar 2025, 17:10 Uhr
Erfurt ist eine attraktive Stadt. Das gibt es jetzt auch schriftlich. Eine Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) kommt zu dem Schluss, dass die thüringische Landeshauptstadt eine der schönsten und lebendigsten Innenstädte Deutschlands hat. Für die Studie wurden 107 Städte untersucht und bundesweit rund 69.000 Menschen befragt.
Erfurt bekommt in fast allen Kategorien überdurchschnittliche Noten. "Wir können mit unserer schönen Stadt deutschlandweit wirklich werben", sagt City-Managerin Patricia Stepputis. Schwarz auf weiß belegt die neueste Studie des IFH, dass Erfurt mit vergleichbaren Städten wie Braunschweig, Chemnitz, Leipzig oder Freiburg zu den Klassenbesten gehört. So würden 77 Prozent der befragten Besucher Erfurt weiterempfehlen. Bundesweit liegt die Wiederempfehlungsquote bei 34 Prozent.
Umfrage unter Einwohnern und Touristen
Befragt wurden ausschließlich Passanten. Das waren viele Erfurter und Erfurterinnen, aber auch Touristen. Sie hatten 50 Fragen zu beantworten. Darunter waren Fragen nach dem Stadtgrün, der Erreichbarkeit, der Sauberkeit, dem Kultur- und Freizeitangebot und nach Restaurants und Geschäften.
Gelobt wird der Branchenmix und die kompakte, gut zu Fuß erreichbare Innenstadt. "Sie ist das Herz unserer Stadt und wir werden uns die Studie genau anschauen, bei welchen Stellschrauben wir nachjustieren müssen", sagte Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU).
Abstriche bei der Sicherheit
Eine glatte Eins vergeben die Befragten an die Sehenswürdigkeiten wie Dom und Krämerbrücke. Eine überdurchschnittlich gute Note zwei geben die Passanten der Fußgängerfreundlichkeit, dem Branchenmix im Handel - und sogar für die Sauberkeit gibt es eine 2,3.
Etwas kritischer sieht es mit der Sicherheit aus. Mit einer 2,4 - was auf der Skala der Studie nur ein befriedigend ist - gibt es hier laut Citymanagement noch den meisten Spielraum nach oben. Potenzial haben auch noch Freizeitangebote. So wird bemängelt, dass in der Innenstadt Angebote wie E-Gaming oder Escape-Räume fehlen.
Traurig stimme das Ergebnis mit Blick auf die Kaufkraft, sagt die City-Managerin, die zur Vorstellung der Studie auch das Amt für Wirtschaftsförderung, den Einzelhandelsverband, Touristiker, die Industrie- und Handelskammer dazugeholt hatte.
So ergab die Studie, dass nicht einmal drei Prozent der Innenstadtbesucher mehr als 200 Euro ausgeben. Bundesweit sind es doppelt so viele. Und jeder vierte Innenstadtbesucher gibt in Erfurt gar kein Geld aus.
Gastronomie hat zu kämpfen
Dabei geben 40 Prozent an, zum Shoppen in die Innenstadt zu fahren und nur neun Prozent, um Essen zu gehen. Dieser Wert ist dramatisch gesunken. Im Jahr 2022 gaben 60 Prozent an, wegen der Gastronomie in die Altstadt zu fahren.
"Damals nach Corona war der Drang, alles nachzuholen, sich wieder zu treffen und auch nach langer Durststrecke wieder in die Restaurants riesig", schätzt Patricia Stepputis ein. "Heute sparen die Menschen, alles ist teurer geworden, das merken auch die Gastronomen." Insgesamt steht auf dem Zeugnis von Erfurt eine 1,8. Das liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von 2,5.
Wer die Studie lesen will, findet sie in den nächsten Tagen online auf der Seite der Stadt Erfurt. Ab 4. März werden in den Bus- und Straßenbahnhaltestellen die neuen Groß-Poster "Erfurt begeistert" aufgehängt mit QR-Code. Der führt direkt zur Studie. Die Befragung von bundesweit 69.000 Fußgängern ist die größte Passantenbefragung Europas.
Seit 2016 erhebt das IFH Köln die Studie "Vitale Städte" und analysiert so im Auftrag der Kommunen, die sich freiwillig dazu anmelden, den Ist-Zustand im Handel. Beteiligt hatten sich diesmal 107 Städte.
MDR (kir/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Februar 2025 | 15:00 Uhr
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