Baustelle Schmidtstedter Knoten in Erfurt wird für über ein Jahr zum Nadelöhr
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06. August 2024, 20:28 Uhr
Der Schmidtstedter Knoten in Erfurt wird ab dieser Woche ein Nadelöhr für Autofahrer. Grund ist der Bau eines neuen Transportkanals für das Erfurter Abwasser. An dem auch für Pendler wichtigen Verkehrsknoten wird bis Ende 2025 gearbeitet. Welche Umleitungen empfohlen werden.
Rund 55.000 Fahrzeuge überqueren den Schmidtstedter Knoten täglich. Seit Montag wird dieser neuralgische Knoten im Erfurter Verkehrsnetz bis Ende 2025 wieder zur Baustelle, was erhebliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr mit sich bringen wird. Das Erfurter Verkehrsamt rechnet mit langen Staus.
Hier treffen sich zum Beispiel Pendler aus Weimar mit Autofahrern, die auf den Innenstadtring fahren wollen. Es wird also sehr eng und zu den Stoßzeiten wird es auch große Staus geben - das könne man sich nicht schönreden, heißt es auch im Erfurter Verkehrsamt. Dieses hatte zwar ein Konzept erstellt, damit in Richtung Norden noch eine Spur offenbleibt. Zwei der drei Spuren der Stauffenbergallee sind aber dicht. Autos werden an der Baustelle vorbeigeführt.
Wir haben viele Varianten untersucht, wie der Kanal verlaufen könnte. Diese, die wir jetzt bauen, ist die einzig machbare.
Millionenprojekt startet am Schmidtstedter Knoten
Der Entwässerungsbetrieb startet mit dem Bau eines neuen Transportkanals für das Erfurter Abwasser. Die 20-Millionen-Euro-Investition, so die Stadt, solle die Wasserqualität der Gera verbessern. Der neue Kanal wird von der Puschkinstraße zur Stauffenbergallee führen und soll - wenn alles nach Plan läuft - bis 2029 fertig sein.
Gebaut wird der Transportkanal in mehreren Abschnitten. "Wir haben viele Varianten untersucht, wie der Kanal verlaufen könnte. Diese, die wir jetzt bauen, ist die einzig machbare, sowohl technisch als auch wirtschaftlich", so Martin Höfer, Werkleiter des Erfurter Entwässerungsbetriebes. Knapp zehn Jahre haben sein Team und spezialisierte Planungsbüros verschiedene Studien aufgestellt und untersucht. "Das Ergebnis ist alternativlos", so Höfer.
Nachts wird nicht gearbeitet
Nachts wird auf der Großbaustelle nicht gearbeitet. Das würde für die Anwohner zu laut, sagte eine Stadtsprecherin MDR THÜRINGEN am Dienstag. Damit reagierte sie auf Diskussionen in den Sozialen Medien, in denen es um den langen Zeitraum der Bauarbeiten ging. Laut Tiefbauamt müssen unter anderem Bohrpfahlwände bis zu zehn Metern tief in den Boden gerammt werden. Das sorge für eine Lautstärke, die den Anwohnern nicht zuzumuten sei, heißt es.
Außerdem müsse die ausgehobene Erde mit Lkw abgefahren werden, was zu einem hohen Verkehrsaufkommen führe. Zudem müsse die Erde direkt auf Deponien gebracht werden, die nachts nicht geöffnet seien, so die Stadt.
Was bedeutet der Bau für den Straßenverkehr?
Konkret sind mit dem Baustart folgende Einschränkungen verbunden: Zwei der drei Fahrspuren der Stauffenbergallee in Richtung Norden müssen gesperrt werden. Unter wechselnder Verkehrsführung wird der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet.
Schon in der Weimarischen Straße werden die drei Rechtsabbiegespuren auf zwei Spuren zusammengeführt. Aus Richtung Spielbergtor und aus der Clara-Zetkin-Straße führen weiter beide Spuren über den Knoten und alle Fahrspuren zusammen werden hinter der Bahnunterführung auf dann nur eine Spur stadteinwärts reduziert.
Ab Mitte August beginnen die Arbeiten für den Anschluss an den bestehenden Kanal in der Stauffenbergallee. Ab diesem Zeitpunkt kommt es zusätzlich auch auf der stadtauswärtigen Fahrbahn der Stauffenbergallee zu Einschränkungen. Da hier beidseitig Baugruben erforderlich sind, verbleiben zwei von vier Fahrspuren.
Welche alternativen Routen bieten sich in Erfurt an?
Generell ist es ratsam, den Schmidtstedter Knoten großräumig zu umfahren und hierfür von Osten her schon die Konrad-Adenauer-Straße in Linderbach zu nutzen.
Aus Südosten über die Käthe-Kollwitz-Straße bietet sich zuletzt über die Arnstädter Straße der Kaffeetrichter an, aus Hochheim kommend über die Winzerstraße, Gustav-Adolf-Straße auf den Juri-Gagarin-Ring, aus Westen und aus Norden kommend über das Binderslebener Knie, Blumenstraße und Talknoten auf den Juri-Gagarin-Ring.
Wer nicht auf Ziele in der Innenstadt angewiesen ist, sollte den Autobahnring und die Ostumfahrung nutzen. Der Schmidtstedter Knoten wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2025 zum Nadelöhr. Die nächsten Bauabschnitte werden dann ab Mitte 2026 von der Löberstraße in Richtung Löberwallgraben und Stadtparkkopf folgen.
Bauarbeiten in der Gothaer Straße gehen weiter
Auch in der Gothaer Straße, einer weiteren wichtigen Einfallstraße nach Erfurt, wird voraussichtlich bis September noch gebaut. Hier wird ein erstmals ein neuer Gummi-Asphalt verarbeitet, der etwa aus alten Lkw-Reifen hergestellt worden ist.
MDR (gh/lou/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. August 2024 | 07:30 Uhr
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