Vier Menschen stehen vor einem Feuerwehrauto.
Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) hat am Montag das CATL-Werk am Erfurter Kreuz besucht. Unter anderem ist der aktuelle Aufbau einer eigenen Werkfeuerwehr vorgestellt worden. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Batteriehersteller CATL baut am Erfurter Kreuz eigene Werkfeuerwehr auf

03. März 2025, 20:11 Uhr

Der Batteriehersteller CATL baut am Erfurter Kreuz derzeit eine eigene Werkfeuerwehr auf. Das Landesverwaltungsamt hatte dies aufgrund der erhöhten Gefahrenlage angeordnet. 50 Feuerwehrleute sollen dort im Einsatz sein.

Der Batteriehersteller CATL am Erfurter Kreuz baut eine eigene Werkfeuerwehr auf. Wegen der erhöhten Gefahrenlage im Werk hatte das Landesverwaltungsamt das angeordnet. Vollständig aufgebaut soll die Werkfeuerwehr bis 2027 sein. Dann sollen dort insgesamt 30 hauptberuflichen und 20 nebenberuflichen Feuerwehrleuten ihren Dienst tun.

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Freiwillige Feuerwehr fordert seit Jahren Werkfeuerwehr

Bereits im Februar seien die ersten hauptberuflichen Feuerwehrleute im 24-Stunden-Dienst eingestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Dadurch soll die Sicherheit der Beschäftigten und Produktionsanlagen erhöht werden. Zudem sollen die Freiwilligen Feuerwehren aus Arnstadt und der Gemeinde Amt Wachsenburg entlastet werden. Im Vorfeld habe es dazu enge Abstimmungen mit den zuständigen Behörden und dem neu gegründeten Betriebsrat gegeben.

Eine Werkfeuerwehr hatte die Freiwillige Feuerwehr bereits seit mehreren Jahren gefordert. Diesen Schritt haben die Feuerwehrleute mit großer Erleichterung aufgenommen, wie der Ortsbrandmeister der Gemeinde Amt Wachsenburg, René Rose, MDR THÜRINGEN mitteilte.

Denn unter anderem sei die Komplexität des Werkes im anlagentechnischen Brandschutz so enorm, dass es im Ehrenamt nicht möglich sei, diese zu überblicken. Auch die schiere Größe des Werkes sei für die kommunale Feuerwehr herausfordernd.

CATL ab April für Brandschutz verantwortlich

Ab dem 1. April soll der Leiter der neuen Werkfeuerwehr seinen Dienst aufnehmen. Mit diesem Tag trägt dann schrittweise das Unternehmen die Verantwortung des Brandschutzes und nicht mehr die Kommune, so Rose. Die Freiwillige Feuerwehr unterstütze die Werkfeuerwehr dann zukünftig nur noch bei größeren Einsätzen. Gemeinsame Übungen und Ausbildungen würden auch weiterhin notwendig sein.

Das Thüringer Landesverwaltungsamt kann aufgrund erhöhter Brand- oder Explosionsgefahr oder anderer besonderer Gefahren in Betrieben eine Werkfeuerwehr anordnen. Laut Landesverwaltungsamt wurde die verpflichtende Aufstellung einer Werkfeuerwehr geprüft und im letzten Jahr angeordnet. In Bezug auf Technik, Personal oder Ausbildung gibt es nun konkrete Vorgaben, die überprüft werden.

Erste Lehrgänge für Feuerwehrleute im Juni

Laut Marco Trott, der den Aufbau der Werkfeuerwehr übernimmt, sollen spätestens im Juni die ersten Lehrgänge für weitere hauptberufliche Feuerwehrleute im Unternehmen starten. Ziel sei es, in jeder Schicht sechs hauptberufliche und drei nebenberufliche Feuerwehrleute im Dienst zu haben.

Gleichzeitig würden weiterhin Bewerber für den nächsten Lehrgang gesucht. Parallel dazu soll unter anderem die Sondertechnik angepasst werden - etwa eine sogenannte Dekontaminationsstrecke, um die Feuerwehrleute nach einem Einsatz mit Gefahrenstoffen sicher zu reinigen.

Auch weitere Fahrzeuge für Löschangriffe, für Einsätze mit Gefahrstoffen oder für den sicheren Umgang mit Batterien sollen angeschafft werden. Bis 2027 will CATL einen mittleren siebenstelligen Betrag in die Werkfeuerwehr investieren.

Zwei Männer stehen in einer Garage vor mehreren Feuerwehrautos.
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Mitarbeiterzahl bei CATL gestiegen

Im Thüringer Werk von CATL werden Batteriezellen und -module gefertigt. Laut dem Unternehmen sind weltweit in mehr als 17 Millionen Fahrzeugen CATL-Batterien verbaut. Bei CATL am Erfurter Kreuz sind nach Unternehmensangaben derzeit rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt. Allein im Bereich der Modulproduktion sei die Zahl innerhalb eines Jahres von 100 auf aktuell 450 Beschäftigte angewachsen.

Zukünftig soll auch der Ausbildungsbereich stärker ausgebaut werden. Statt 30 sollen künftig bis zu 80 Azubis ausgebildet werden. Ausgebildet wird unter anderem zum Maschinen- und Anlagenführer, Industriemechaniker oder Mechatroniker.

Menschen stehen in einem Raum vor einer Werkbank.
Auch das Ausbildungszentrum von CATL des Stand auf der Tagesordnung. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

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MDR (wdy/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 03. März 2025 | 19:00 Uhr

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