AfD-Nachwuchsorganisation Mehr als 1.000 Menschen protestieren gegen Bundeskongress der Jungen Alternative in Apolda
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01. Februar 2025, 13:45 Uhr
Rund 1.300 Menschen protestieren in Apolda gegen einen Bundeskongress der vom Verfassungsschutz beobachteten AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative. Die Stadt steht wegen der Vermietung der Halle in der Kritik.
Mehr als 1.000 Menschen protestieren seit Samstagvormittag in Apolda gegen einen Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA). Zum Auftakt versammelten sich nach Polizeiangaben rund 600 Menschen auf dem Platz vor dem Tagungsort. Im Laufe des Vormittags stieg die Zahl der Demonstranten auf rund 1.300.
Ein großer Teil war aus umliegenden Städten wie Jena in die Kreisstadt des Weimarer Landes gekommen. Organisiert hat die Proteste das Bündnis "Buntes Weimarer Land". Geplant sind Kundgebungen, eine Demonstration und ein Familienfest.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz und sichert die Stadthalle ab. Ein Sprecher sprach von einem bislang störungsfreien Verlauf. Am Bundeskongress der Jungen Alternativen nehmen laut Polizei 250 Personen teil.
Verfassungsschutz beobachtet JA als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung
Unter den Teilnehmern der Demonstration waren Vertreter von Gewerkschaften, Parteien und der Initiative "Omas gegen Rechts". Auf Plakaten forderten sie unter anderem ein Verbot der AfD.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die JA als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung. Der AfD-Parteitag in Riesa hatte kürzlich beschlossen, dass die JA durch eine neue Nachwuchsorganisation ersetzt werden soll. In Apolda berät die Organisation nun über das weitere Vorgehen.
Bürgemeister von Apolda: Im schlimmsten Fall Abbruch der Veranstaltung
Der Bürgermeister der Stadt Apolda Olaf Müller war wegen der Vermietung der Stadthalle in die Kritik geraten. Er wolle keinen Rechtsstreit riskieren, so Müller. In der Benutzerordnung der Stadthalle steht, dass eine Vermietung untersagt werden kann, wenn der Verdacht besteht, dass es bei der Veranstaltung zur Verbreitung von Propagandamitteln oder der Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeidnlichen Organisationen kommt.
Sollte dies am Samstag vorkommen, wolle man eingreifen, so Müller. "Im schlimmsten Fall bis zum Abbruch der Veranstaltung", sagte er MDR THÜRINGEN.
Eine bundesweite Online-Petition gegen die Vermietung unterzeichneten binnen weniger Tage mehr als 94.000 Menschen.
König-Preuss will Fall in den Landtag bringen
Kritik kommt auch von der Linke-Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss. Es stelle sich die Frage, warum die Stadtverwaltung nicht frühzeitig an die für die Beratung der Kommunen in solchen Fällen eingerichtete Taskforce des Thüringer Innenministeriums herangetreten sei, sagte König-Preuss der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Ebenso sei zu hinterfragen, warum das Ministerium nicht selbst frühzeitig der Stadt Hilfe angeboten habe. König-Preuss kündigte dazu eine Landtagsanfrage an.
MDR (fno/dpa)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. Februar 2025 | 12:00 Uhr
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