Migrationspolitik Sachsen plant Ausreisezentrum mit 100 Plätzen

28. Dezember 2024, 15:15 Uhr

Sachsen will sein geplantes Ausreisezentrum für abgelehnte Asylbewerber schrittweise aufbauen. Innenminister Armin Schuster sagte, gestartet werde das Pilotprojekt mit 20 oder 30 Plätzen. Mittelfristig solle das Zentrum eine Kapazität von rund 100 Plätzen haben. Das Ausreisezentrum sei auch für Personen gedacht, die immer wieder abtauchen. Der Minister sagte: "Es gibt noch keine Präferenz für einen Standort."

Ein Beamter der Bundespolizei nimmt den Fingerabdruck eines Migranten
Mit einem Ausreisezentrum will Sachsen Abschiebungen erleichtern. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Minister: Mehr als die Hälfte der Abschiebungen scheitert

Derzeit würden mehr als 60 Prozent der Abschiebungen in Sachsen scheitern - häufig, weil Betroffene nicht auffindbar seien, hieß es. Schuster betonte, dasss das Zentrum keine Haftanstalt werde. Dennoch werde es Regeln geben. Die Bewohner müssten sich etwa nachts in dem Objekt aufhalten und mit Einschränkungen rechnen, wenn sie nicht kooperieren. 

Im zu Ende gehenden Jahr sind in Sachsen nach Angaben der Landesdirektion mehr Menschen abgeschoben worden als 2023. Auch freiwillige Ausreisen sind gestiegen. Unter den mehr als 700 abgeschobenen Menschen waren demnach 209 verurteilte Straftäter. Auf die Schaffung eines Ausreisezentrums in Sachsen hatten sich CDU und SPD im Koalitionsvertrag geeinigt.

Nachrichten Bilder Audios 3 min
Bildrechte: MDR/Grafik MDR SACHSEN
3 min

MDR SACHSEN – Das Sachsenradio

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio 03:17 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/nachhoeren/nachrichten/audio-2827984.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 28. Dezember 2024 | 09:00 Uhr

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen