16.01.2020 | 05:00 Uhr Kretschmer hält Wiedereinstieg in Atomkraft für denkbar

16. Januar 2020, 05:00 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hält einen Wiedereinstieg Deutschlands in die Atomkraft für denkbar. Der CDU-Politiker sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: "Ob das nötig ist, wird davon abhängen, ob die Energiewende klappt, ob die Kosten im Rahmen bleiben und die Versorgungssicherheit gewährleistet ist." Es sei eine Frage, "die in zehn oder 15 Jahren ansteht." Damit die Bürger und Politiker aber frei entscheiden könnten, dürfe sich Deutschland nicht komplett aus dem Thema herausziehen.

Kernforschung muss weiter betrieben und gefördert werden. Wir müssen technologieoffen bleiben.

Michael Kretschmer, Regierungschef Sachsen

"Kernforschung muss weiter betrieben und gefördert werden. Wir müssen technologieoffen bleiben. Das heißt nicht, dass wir gleich neue Kraftwerke bauen. Aber wir müssen die Kompetenz dafür behalten", so Sachsens Regierungschef. Derzeit gebe es für die Atomenergie in der deutschen Gesellschaft keine Mehrheit, sagte Kretschmer. Es sei aber richtig, die Frage immer wieder neu zu diskutieren. "Immerhin hätte man mit Atomenergie weniger CO2-Emissionen."

Sachsens Liberale fordern ebenfalls Kernenergieforschung

Die FDP hatte es in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl in Sachsen voriges Jahr ähnlich formuliert und gefordert: "Technologieoffene Energieforschung schließt für uns auch Forschungen im Bereich der Kernenergie ein. Dabei muss das Ziel sein, die Kompetenzen sächsischer Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Kernenergienutzung zu erhalten und auszubauen." Weiter hieß es im Wahlprogramm der Liberalen, "die Entscheidung, aus der Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung auszusteigen" sei "ergebnisoffen zu überprüfen, insbesondere bei einer Beendigung der Braunkohlenutzung".

AfD-Politikerin sinnierte über Atomkraftwerk in der Lausitz

Karin Wilke (AfD)
Karin Wilke (AfD) kann sich ein Atomkraftwerk in der Lausitz vorstellen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Im Vorfeld der Wahlen zum Sächsischen Landtag hatte auch die damalige AfD-Abgeordnete und Direktkandidatin Karin Wilke laut "Sächsischer Zeitung" auf einem Wahlforum in Dresden gesagt, sie könne sich ein Atomkraftwerk in der Lausitz gut vorstellen. Die öffentliche Veranstaltung im August 2019 hatte die Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit sächsischen Tageszeitungen veranstaltet. Auch im MDR SACHSEN-Kandidatencheck hatte sich Wilke "nachhaltige Lösungen, vor allem saubere Kernenergie" gewünscht.

Quelle: MDR/lam/reuters

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 16.01.2020 | 06:00 Uhr in den Nachrichten

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