Kinderschutz Sachsen: 500 bis 600 Babys jährlich durch Alkohol geschädigt

09. September 2024, 12:24 Uhr

In Sachsen kommen jährlich hunderte Neugeborene mit Alkoholschäden zur Welt. Wie das Sozialministerium zum 25. Tag des alkoholgeschädigten Kindes mitteilte, sind im Freistaat bis zu 600 Säuglinge pro Jahr betroffen.

Eine schwangere Frau sitzt in einer Wohnung und giesst sich Rotwein in ein Glas (gestellte Szene).
Sachsens Gesundheitsämter bieten präventive Beratungen für Schwangere an. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst/Christin Klose

Die Folgen des Alkoholkonsums werdender Mütter reichen demnach von Untergewicht und Entwicklungsstörungen bis hin zu Fehlbildungen und organischen Erkrankungen der Kinder. Die Schädigungen seien irreversibel und die Kinder hätten ihr ganzes Leben lang damit zu kämpfen, hieß es. Sozialministerin Köpping appellierte an Schwangere, komplett auf Alkohol zu verzichten. Den Angaben zufolge kommen bundesweit jährlich etwa 10.000 alkoholgeschädigte Neugeborene zur Welt.

Sachsens Gesundheitsämter bieten präventive Unterstützung an. Die Beratungen sind kostenlos, stehen allen offen und können auf Wunsch auch anonym durchgeführt werden. Die Gesundheitsämter unterliegen dabei der gesetzlichen Schweigepflicht.

Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) FASD ist durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, die von körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen, wie z. B. Fehlbildungen, Wachstumsverzögerungen, organische Erkrankungen, Entwicklungsstörungen und Lernschwierigkeiten, bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten wie Schwierigkeiten im sozialen Umgang oder erhöhter Impulsivität reichen. Die Symptome können von milden bis zu schweren Beeinträchtigungen variieren, was die Diagnostik schwierig und häufig langwierig macht. Die Schädigung ist nicht heilbar und beeinträchtigt die Menschen ihr ganzes Leben lang.

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MDR (bhm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 08. September 2024 | 13:00 Uhr

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