Arbeitskampf Kita-Warnstreiks am Mittwoch in Leipzig

11. Februar 2025, 15:39 Uhr

Das Kind in der Kita abgeben funktioniert in Leipzig am Mittwoch nicht. Denn die Mitarbeiter der kommunalen Kitas und Horte streiken für mehr Lohn und zusätzliche freie Tage.

Die Gewerkschaften Verdi und GEW Sachsen rufen am Mittwoch (12. Februar 2025) zu ganztägigen Warnstreiks an kommunalen Kindertageseinrichtungen und Horten in Leipzig auf. Das hat Verdi am Montag bekannt gegeben.

Beschäftigte der Kitas und Horte der Stadt Leipzig
Die Beschäftigten in Leipzig planen, wie bereits 2022, während ihrer Demonstration zum Richard-Wagner-Platz an der "Blechbüchse" zu gehen. Bildrechte: IMAGO / Christian Grube

Keine Notbetreuung vorgesehen

Die Stadtverwaltung empfiehlt Eltern vorsorglich, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu organisieren. Eine Notbetreuung sei nicht vorgesehen. Ob eine Einrichtung geschlossen bleibt, sei abhängig von der Anzahl der Streikenden am Mittwoch. Die Stadt hat eine Übersicht über die Horte und Kitas, die vom Streik betroffen sind, erstellt.

Zur Auftaktkundgebung vor dem Technischen Rathaus werden sich laut Verdi neben Angestellten aus Kitas und Horten auch Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Behindertenhilfe und der Agentur für Arbeit einfinden. Mitarbeiter der Leipziger Kulturbetriebe sind ebenfalls zur Demo aufgerufen.

Zweite Verhandlungsrunde für den 17. und 18. Februar geplant

Mit den Arbeitsniederlegungen wollen die Gewerkschaften Druck machen bei den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die erste Runde war im Januar ergebnislos verlaufen. Die zweite Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar und damit knapp eine Woche vor der Neuwahl des Bundestages statt. Die voraussichtlich finale Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März angesetzt.

Forderungen: Acht Prozent mehr Gehalt und drei freie Tage zusätzlich

Gefordert werden unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat und zusätzlich drei freie Tage pro Jahr. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Lena Kirschenmann sagt: "Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind überlastet. Sie brauchen einerseits Entlastung und anderseits müssen sich Kommunen auch endlich als attraktive Arbeitgeberin zukunftsfest aufstellen, um Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen." Allein in der Stadtverwaltung Leipzig seien mehrere Hundert Stellen bereits jetzt nicht besetzt.

Bezirksgeschäftsführer Sebastian Viecenz fügte hinzu: "Der öffentliche Dienst ist eine wichtige Säule in einer demokratischen Gesellschaft. Diesen kaputtzusparen, gefährdet den inneren Zusammenhalt des Landes."

Nach der Auftaktkundgebung um 8 Uhr am Technischen Rathaus soll es einen Demonstrationszug zum Richard-Wagner-Platz am Brühl geben. Das Ende der Demonstration ist zwischen 13 und 14 Uhr vor dem Neuen Rathaus geplant.

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 12. Februar 2025 | 05:30 Uhr

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