Gastronomie Koch in Leipzig-Schleußig mit Michelin-Stern ausgezeichnet

• Das Leipziger Restaurant Kuultivo ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden.
• Lockdown und der Krieg in der Ukraine erschwerten dem Lokal den Start.
• Die Gäste schätzen vor allem die entspannte Atmosphäre in dem Sternerestaurant.

Die Spitzengastronomie in Leipzig ist um ein Sterne-Restaurant reicher. In der neuen Ausgabe des Gastroführers "Guide Michelin" wird nun auch das "Kuultivo" in Schleußig gelistet. Damit gibt es jetzt in Leipzig vier Goumettempel mit mindestens einem Stern. "Wahrscheinlich kapieren wir das erst in einer Woche", sagt Chefkoch Klaus Schunack. Er habe es so langsam begriffen, als er bei der Preisverliehung den Schriftzug Kuultivo und seinen Namen sah, erzählt der Gastronom im Interview mit MDR SACHSEN.

Das Kuultivo und sein Sternekoch überraschen mit experimenteller, erstklassiger und erschwinglicher Küche. Typische Gerichte sind beispielsweise Heilbutt, Raviolo, Elbweiderind und Blutorange. Das Viergänge-Menü kostet 60 Euro. Der Preis sei auch der Stammkundschaft aus dem Stadtteil geschuldet. "Wir wollen zeigen: So kann gute Küche aussehen und trotzdem kann man sich das leisten - auch Studenten oder Menschen mit geringem Einkommen", findet Schunack.

Aber aller Anfang war schwer. Drei Wochen vor dem ersten Lockdown eröffnet der Laden. Es folgen 13 Monate Schließzeit. Und als er endlich wieder öffnen darf, kommt kaum einer in Schunacks Restaurant. Dafür aber explodieren mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Preise.

Inzwischen hat das junge Leipziger Restaurant Stammgäste, die treu sind. "Ich finde die Atmosphäre sehr sympathisch und nicht so überkandidelt, was uns eher abschrecken würde", sagt eine Frau bei ihrem Besuch. Eine andere urteilt: "Ich bin bei jedem Gang begeistert und sage immer: 'Das schmeckt so gut, das ist so lecker, da will ich gar nichts abgeben.'"

Neben dem "Kuulitivo" sind in Leipzig der "Stadtpfeiffer" in der Innenstadt und das "Frieda" in Gohlis Sternerestaurants. Zudem konnte das "Falco" mit seinem Chefkoch Peter Maria Schnurr seine beiden Sterne erneut behaupten. Die begehrte Auszeichnung gilt für jeweils ein Jahr.