
Geflügelpest Vogelgrippe in Sachsen: Landkreise ergreifen Schutzmaßnahmen
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03. März 2025, 21:26 Uhr
Die Landkreise Leipzig, Mittelsachsen und Nordsachsen bereiten sich auf den Kampf gegen die hochansteckende Vogelgrippe vor. Die Landratsämter haben dafür einen Sperrkreis sowie eine Überwachungs- und Schutzzone festgelegt. In einem betroffenen Geflügelzuchtbetrieb in Grimma wurde am vergangenen Samstag der gesamte Tierbestand auf amtstierärztliche Anweisung gekeult.
Nachdem vor wenigen Tagen im Landkreis Leipzig die Vogelgrippe ausgebrochen ist, haben weitere Landkreise Schutzmaßnahmen ergriffen. Wie das Landratsamt in Freiberg mitteilte, betrifft die bei Leipzig eingerichtete Überwachungszone auch den Kreis Mittelsachsen. Betroffen seien mehrere Ortsteile der Stadt Leisnig und der Gemeinde Großweitzschen. Auch der Landkreis Nordsachsen legte eine Schutzzone um einige Ortsteile der Gemeinde Mügeln fest, wie das Landratsamt in Delitzsch mitteilte.
Viruslast ungewöhnlich hoch
In der vergangenen Woche war das gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 in einem Geflügelzuchtbetrieb im Grimmaer Ortsteil Köllmichen bei Leipzig amtlich bestätigt worden. Wie die Pressesprecherin des Landkreises Leipzig Brigitte Laux MDR SACHSEN sagte, wurde dort eine sehr hohe Viruslast festgestellt. "Die gab es laut der Landesuntersuchungsanstalt seit Jahren nicht mehr in der Menge." Der gesamte Tierbestand wurde daraufhin getötet.
Wie der betroffene Züchter Wilfried Große MDR SACHSEN berichtete, hatte er vergeblich einen Ausnahmeantrag für ein Überleben der gesunden Tiere gestellt.
Wir haben hier einen Vogelgrippeausbruch mit einer sehr, sehr hohen Viruslast. Die gab es laut der Landesuntersuchungsanstalt seit Jahren nicht mehr in der Menge.
Neben mehreren Amtstierärzten und Veterinärassistenten waren Feuerwehren aus umliegenden Gemeinden in Köllmichen im Einsatz. "Das macht niemand gerne", so Laux. Es gehe aber darum, die Infektionsketten zu durchbrechen. Der Sprecherin zufolge gibt es im Umkreis von etwa drei Kilometern etwa 100 Geflügelhalter. Im nahen Umfeld seien es 500 Geflügelhalter. "Wenn man diese Infektionsketten nicht unterbricht, dann sind alle Tiere gefährdet."
Geschlossene Ställe sind Pflicht
In den Überwachungszonen müssen Geflügelhalter verdächtige Krankheitssymptome sofort melden. Auch darf das Geflügel nicht ins Freie. Strenge Hygienemaßnahmen sind verpflichtend, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. In der enger gefassten Schutzzone führt das Lebensmittel- und Veterinäramt zudem klinische Untersuchungen aller Geflügelbestände durch. Geflügelmärkte sind demnach bis auf weiteres verboten.
Der betroffene Betrieb in Grimma wurde gereinigt und desinfiziert. Bleibt der Betrieb 21 Tage nach der Reinigung frei von neuen Fällen, wird die Schutzzone aufgehoben. Das Gebiet gehört dann zur Überwachungszone, die frühestens nach 30 Tagen aufgelöst werden kann.
MDR (lew/wim)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus Leipzig | 03. März 2025 | 16:30 Uhr
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