
Planungen des Kultusministeriums Schulen am Limit: GEW ruft zu Protest gegen Bildungspaket auf
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19. März 2025, 14:47 Uhr
Das Kultusministerium in Sachsen plant 21 Schritte gegen den aktuell hohen Stundenausfall. Doch die Kritik daran ist deutlich. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft spricht von "kurzfristigen Notlösungen", die auf Lehrerinnen und Lehrern ausgetragen würden. Sie ruft zu Demos auf.
- Die GEW hat zum Protest in Sachsen gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums aufgerufen.
- Die Gewerkschaft fordert eine Rücknahme der geplanten Maßnahmen zur Absicherung des Unterrichts.
- Kritisiert wird vor allem, dass ältere Lehrkräfte später als bisher Unterrichtsstunden reduzieren können.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft sachsenweit zum Protest gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums auf. "Das Maßnahmenpaket wird massive Auswirkungen auf den Schulalltag haben und zu einer Erhöhung der Arbeitsbelastung bei gleichzeitiger Absenkung der Bildungsqualität führen", teilte die GEW mit. Bereits unmittelbar nach Bekanntgabe der Pläne regte sich Widerstand unter Lehrern und Eltern gegen die Pläne.
Das Maßnahmenpaket wird massive Auswirkungen auf den Schulalltag haben und zu einer Erhöhung der Arbeitsbelastung bei gleichzeitiger Absenkung der Bildungsqualität führen.
GEW fordert Rücknahme der Maßnahmen
Von 8. bis 10. April sind jeweils an den Nachmittagen Demonstrationen zuerst in Leipzig, dann Chemnitz und abschließend in Dresden geplant. Zur Teilnahme sind alle Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Bürgerinnen und Bürger aufgerufen.
Die GEW fordere das Kultusministerium auf, die angekündigten Maßnahmen zurückzunehmen, sagte der GEW-Vorsitzende in Sachsen, Burkhard Naumann. Die Schulen stünden bereits jetzt unter enormem Druck, die vorgeschlagenen Schritte würden die ohnehin angespannte Lage verschärfen.
Maßnahmenpaket soll Unterricht absichern
Das sächsische Kultusministerium will mit einem Bündel an Maßnahmen den Schulunterricht besser absichern. Grund ist der teilweise hohe Stundenausfall vor allem in den Oberschulen.
Unter anderem sollen ältere Lehrerinnen und Lehrer mehr Stunden arbeiten als bisher. Um die Arbeitskraft der Lehrer effizienter einzusetzen, sollen bisherige Regeln wie die sogenannte Altersermäßigung geändert werden. Bislang wurde Lehrkräften ab dem 58. Lebensjahr eine Wochenstunde erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Wochenstunden. Künftig soll diese Regelung erst ab 63 Jahren beginnen.
GEW Sachsen: Nicht nur kurzfristige Notlösungen
Auch die Anrechnung von Stunden bei bestimmten Funktionen soll geändert werden. Außerdem sollen künftige Lehrkräfte bereits im Studium mehr im Schulalltag mitwirken können. In Sachsen fehlen laut Ministerium 1.400 Lehrer in Vollzeit. Aktuell unterrichten laut Statistischem Landesamt fast 33.000 voll- sowie teilzeitbeschäftigte Lehrkräfte an den allgemeinbildenden Schulen.
Die Einschnitte bei der Altersermäßigung nannte GEW-Vorsitzender Naumann als "fatales Signal an ältere Lehrkräfte". Er sagte dazu: "Wir fordern eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen und keine kurzfristigen Notlösungen auf Kosten der Lehrkräfte und der Bildungsqualität."
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 12. März 2025 | 06:00 Uhr
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