"Der Hase in der Vase" Theater Junge Generation in Dresden feiert 75-jähriges Bestehen
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26. Oktober 2024, 10:08 Uhr
Mit der Inszenierung "Der Hase in der Vase" feiert das Theater Junge Generation in Dresden sein 75-jähriges Bestehen. Im Oktober 1949 in einem Provisorium gegründet, ist es heute das größte eigenständige Kinder- und Jugendtheater der Bundesrepublik. Und das einzige, das mit Schauspiel, Puppentheater und Theaterakademie drei Sparten bedient. Als "Stimme der jüngeren Generation" zeigt es Inszenierungen für Kinder und Jugendliche von zwei bis 16 Jahren.
- Das Theater Junge Generation in Dresden feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.
- Intendantin Felicitas Loewe setzt auf einen permanenten Austausch mit Kindern und Jugendlichen.
- Zum Jubiläum zeigt das Theater die Komödie "Der Hase in der Vase".
Das Theater Junge Generation (tjg) ist eine Institution in Dresden – und das bereits seit 75 Jahren. Inzwischen zählt es mit rund 80.000 Besucherinnen und Besuchern und mehr als 500 Veranstaltungen pro Saison zu den größten Kinder- und Jugendtheatern Europas.
Ein wichtiges Anliegen des Theaters ist laut Intendantin Felicitas Loewe, die Lebenswelt und Wahrnehmung der jungen Menschen ernst zu nehmen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. "Wir alle 150 Mitarbeitenden sind nicht so alt wie die Zuschauenden. Wir können nur gut sein und uns mit entwickeln, wenn wir einen permanenten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen haben", sagt Felicitas Loewe, die das tjg seit 2008 leitet. "Wir kennen unser Publikum ganz genau. Durch den Kontakt weiß man viel und entwickelt sich mit."
Enger Kontakt zu Schulen in Dresden und Umgebung
Der Kontakt zu den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern läuft größtenteils über die Schulen, wie Loewe erläutert: "Der Theaterbesuch hat hier begleitend zum Unterricht einen Wert." Die Lehrerinnen und Lehrer wüssten, dass das tjg ein guter Partner sei und kämen auf das Theater zu. Diese Beziehung zu pflegen sei eine große Aufgabe und schaffe Kontinuität. Insgesamt verkaufe das Theater 75 Prozent seiner Karten an Schulen und Kindergärten, so Loewe weiter.
Der Theaterbesuch hat hier begleitend zum Unterricht einen Wert.
Im kommenden Jahr wird Loewe die Intendanz am tjg abgeben. Sie habe immer dafür gekämpft, betont sie im Rückblick, dass Kinder und Jugendliche gleichberechtigte Player in unserer Gesellschaft sind und dass sie mehr Raum und mehr Platz benötigen.
Gleichzeitig habe sie in den 16 Jahren Intendanz von ihren jungen Zuschauerinnen und Zuschauern gelernt, "dass die wesentlich mehr vom Leben verstehen und wissen, als wir glauben. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Und wenn man sie mehr einbeziehen würde, würde das Leben noch viel reicher sein."
Slapstick-Komödie "Der Hase in der Vase" zum Jubiläum
Vor ihrem Ausscheiden hat Felicitas Loewe noch einmal Regie geführt – und zwar bei dem Stück, mit dem das tjg seinen 75. Geburtstag feiert: "Der Hase in der Vase" von Marc Becker. Das Stück beschreibt sie als eine surreale Slapstick-Komödie und als eine Liebeserklärung an das Theater: "Die Idee war, dass wir keine historische Rückschau machen und uns darin gefallen, was vor 50 Jahren war, sondern das Theater an sich feiern." Das Stück spiele mit den Erwartungshaltungen an das Theater und zeige seine Effekte, so Loewe weiter.
Die Idee war, dass wir keine historische Rückschau machen, sondern das Theater an sich feiern.
Es sei ein bisschen wie "Warten auf Godot" für Kinder, fasst die Intendantin zusammen und führt aus: "Die Zuschauer erwarten den Hasen in der Vase. Genau wie der Feuerwehrmann, der nach einer großen Stille auf die Bühne kommt, um mitzuteilen, dass er nichts Genaueres weiß, aber annimmt, dass der Hase in der Vase heute nicht stattfindet." Was dann passiere, sei komisch, verspricht Loewe. Manchmal bleibe einem das Lachen aber auch im Halse stecken, weil man die Absurdität der Ereignisse gar nicht so schnell nachvollziehen könne.
Weitere Informationen
"Der Hase in der Vase"
eine Theatershow von Marc Becker (ab 8 Jahren)
Adresse:
Theater Junge Generation
Kraftwerk Mitte 1
01067 Dresden
Termine:
Premiere am 26. Oktober 2024, 18 Uhr
29. Oktober, 10 Uhr
30. Oktober, 10 Uhr
31. Oktober, 16 und 18 Uhr
29. Dezember, 16 und 18 Uhr
30.Dezember, 16 und 18 Uhr
Quellen: MDR KULTUR (Uta Burkhardt)
Redaktionelle Bearbeitung: lig, tmk, td
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 26. Oktober 2024 | 19:00 Uhr