Mehrere Kinder und Jugendliche stehen um eine Lagerfeuer im Kreuzgang des doms zu Meißen herum.
Im Flackerschein war es nicht immer einfach Griffe und Noten fürs Gitarrenspiel zu erkennen, gesungen haben die Pfadfinder trotzdem im Kreuzgang des Doms zu Meißen. Bildrechte: Kathrin König

Dom Meißen Durchmachen am Feuer für die Feier des Osterlichts

20. April 2025, 10:34 Uhr

Für Christen in der Welt ist Ostern der wichtigste Feiertag mit vielen Traditionen und Bräuchen. Seit einigen Jahren ist für christlichen Pfadfinder in Meißen die Nachtwache am Feuer auch eine Tradition, die sie pflegen. In dieser Osternacht sind zehn Mädchen und Jungen bei drei Grad Kälte am Feuer wachgeblieben und waren im Kreuzgang des Domes zu Meißen die ersten, die den Ostersonntag begrüßten.

Kurz vor 5 Uhr am Ostermorgen ist es auf dem Burgberg vor dem Dom zu Meißen finster und still. Vom Eingang her scheint Licht. Es riecht nach Rauch und Holzfeuer. Hinter der schweren Eingangstür stehen zehn Mädchen, Jungen und Jugendliche im Kreuzgang im Flackerschein beieinander und blicken ins Feuer einer Feuerschale. Die ganze Nacht haben diese christlichen Pfadfinder aus Meißen vom Pfadfinderstamm "Paul Richter" bei Petroleumlampen und Lagerfeuer gewacht. "Es ist ganz schön kalt und auch ein bisschen gruselig", sagt ein Mädchen im Grundschulalter.

Gemeinsam in den Ostertag starten

Da muss Hanna Lehmann lachen. Die 20-Jährige hat die Osterwache in diesem Jahr organisiert. Die Aktion gebe es schon länger. In Corona-Zeiten sei sie ausgesetzt worden, aber nun träfen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder wieder am Karsamstag und blieben in der Osternacht hellwach. "Ich finde, das ist eine schöne Tradition. Es ist sehr verbindend, nachts zusammen zu reden, zu singen und gemeinsam in den Ostersonntag zu starten", erzählt sie.

Die Pfadfinderin Hanna Lehmann steht im frühen Ostermorgen 2025 im Kreuzgang des Domes zu Meißen und verabschiedet ihrer Mitsttreiter, dass sie sich ausschlafen können.
Seit 2014 beginnt für Hanna Lehmann das Osterfest mit der Nachtwache am Lagerfeuer und Aufbleiben. Die Meißnerin findet das eine schöne Tradition, so das christliche Fest zu würdigen. Bildrechte: Kathrin König

Es ist sehr verbindend, nachts zusammen zu reden, zu singen und gemeinsam in den Ostersonntag zu starten.

Hanna Lehmann Pfadfinderin und Studentin

Lange Nacht der Traditionen und Geschichten

Drei, vier Grad Celsius seien es dieses Mal nur im Kreuzgang gewesen. Wer nicht aufbleiben konnte oder wollte, konnte in der Barbarakapelle seine Isomatte ausrollen. "Wir haben gemeinsam Lieder gesungen und uns über den biblischen Hintergrund von Ostern unterhalten", blickt die Pfadfinderin auf die Nacht zurück. Auch hätten sie über Ostertraditionen gesprochen, warum zum Beispiel grüne Zweige in die Wohnungen kämen und Ostereier angemalt werden.

Am Ende der kalten Nacht erfüllen die Pfadfinder eine wichtige Aufgabe für den Gottesdienst: Sie tragen das Osterlicht in den dunklen Dom, damit die große Osterkerze und hunderte weiße Kerzlein angezündet werden können. Nach der Osterfeier verteilen Hanna Lehmann und ihre Mitstreiter an jeden Gottesdienstbesucher eine Kerze, "damit auch sie das Licht in den Ostertag tragen".

Blick in den Dom zu Meißen, wo zu Ostern viele Kerzen in der Osternacht brennen.
Das Licht für die Osternacht haben die christlichen Pfadfinder in den Dom zu Meißen getragen. Während des Gottesdienstes wurden die Kerzen entzündet, die mit dem Blau der Morgendämmerung eine mystische Stimmung zauberten. Bildrechte: Kathrin König

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MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 20. April 2025 | 19:00 Uhr

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