
Modellbau Beruf trifft Leidenschaft: Thomas Braun aus Meißen baut Busse im Miniaturformat nach
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06. April 2025, 14:00 Uhr
Mit viel Fingerspitzengefühl, Kreativität und Leidenschaft widmet sich ein Busfahrer aus Großenhain einem ungewöhnlichen Hobby. In seiner Werkstatt entstehen kleine Bus-Wunderwerke, die nicht nur Modellbau-Fans staunen lassen. Dabei haben sie eine verblüffende Nähe zum echten Leben.
Für viele bleibt es ein Traum, Beruf und Hobby miteinander zu verbinden. Thomas Braun hat diesen Traum Wirklichkeit werden lassen. Der 59 Jahre alte Busfahrer aus Großenhain widmet sich in seiner Freizeit mit beeindruckender Hingabe dem Modellbau. Und das mit einem ganz besonderen Fokus: Er baut die Busse seines Unternehmens originalgetreu im Maßstab 1:14 nach. Aus Blechresten, Kabeln, Sperrholz und viel Geduld entstehen dabei Miniaturversionen der Fahrzeuge, die er selbst täglich fährt.
Modellbauer seit 20 Jahren
Seit mittlerweile 20 Jahren schraubt, klebt und biegt Braun in seiner Hobbywerkstatt. Pro Modell verbraucht er rund 140 Meter Kabel und zahlreiche andere Materialien - darunter Achsen, Räder, Motoren und Blechteile. Den Feinschliff erhalten seine Modelle durch die professionelle Lackierung. Doch es ist nicht nur das Handwerk, das beeindruckt, sondern auch der Detailreichtum: "Die Originalität ist verblüffend", sagt Maik Langer, Brauns Arbeitgeber und Inhaber des Busunternehmens in Großenhain. "Sogar Werbung, Türen, Türeffekte - manchmal sogar die Fahrer selbst - werden nachgebildet. Als Laie kann man kaum ermessen, wie viel Mühe und Arbeit darin steckt."
Die Originalität ist verblüffend.
Nachbildungen von echten Bussen
Thomas Braun hat bereits einige Modelle gebaut, darunter einen Regiobus, einen Sprinter und einen Dreiachser, die er alle selbst im realen Stadt- und Regionalverkehr gefahren hat, wie er sagt. Die Modelle sind nicht nur äußerlich perfekte Nachbildungen: Selbst der Miniaturbusfahrer kann seinen Kopf drehen und den Passanten freundlich zuwinken. "Mit einem bin ich im Stadtverkehr in Meißen gefahren, den anderen habe ich für Sonderfahrten genutzt", erzählt Braun stolz und zeigt auf seine kleinen Kunstwerke. "Und den kleinen da fahre ich derzeit täglich im Regionalverkehr."
Details sind viel Arbeit
Manche Details, wie Türen und Anzeigetafeln, sind herausfordernd, sagt Braun. "Manchmal habe ich monatelang getüftelt, bis ich eine Lösung gefunden habe", erinnert er sich. Seine Kreativität lässt ihn oft nicht einmal nachts los. "Manchmal kommt mir eine Idee im Schlaf. Dann werde ich wach und gehe direkt in den Keller. Manche sagen, ich sei bescheuert - aber ein Modellbauer ist immer ein bisschen bekloppt."
Ein Modellbauer ist immer ein bisschen bekloppt.
Nächstes Projekt schon geplant
Sein handwerkliches Talent und seine Leidenschaft haben Thomas Braun in der Modellbau-Szene bekannt gemacht. Ob in Erfurt, Chemnitz oder Leipzig - auf Messen ist der Meißener ein gefragter Aussteller. Und auch für die Zukunft hat er große Pläne: Aktuell arbeitet er daran, den kompletten Betriebshof seines Unternehmens nachzubauen - inklusive Tankstelle, Werkhalle und Bürogebäude.
Für Thomas Braun ist sein Hobby mehr als ein Zeitvertreib. Es ist sein Ausgleich zum Beruf, bei dem höchste Konzentration gefragt ist. "Ich trage die Verantwortung für meine Fahrgäste", sagt er. Umso wichtiger sei es, einen kreativen Ausgleich zu haben, der ihn erfülle.
MDR (ben)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 2 | 03. April 2025 | 14:00 Uhr