Ein Bus der RVSOE fährt auf der Straߟe am Rathaus der Stadt Bad Schandau vorbei.
Mehr Busse sollen das ÖPNV-Angebot rund um die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau verbessern. Bildrechte: imago images/Daniel Schäfer

Verbesserungen im ÖPNV Bad Schandau: Kreistag beschließt mehr Busverkehr wegen Brückensperrung

11. März 2025, 12:22 Uhr

Mit vier zusätzlichen Regionalbussen soll der ÖPNV in der Sächsischen Schweiz rund um die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau verbessert werden - für Pendler und Gäste in der Region. Auf sechs Linien wird das Angebot ausgeweitet. Auch bei der Fähre zwischen Stadt und Bahnhof gibt es Pläne für kürzere Wege. Mitspielen müssen allerdings der Freistaat bei den Bussen und die Wasserschutzpolizei beim Fähranleger.

Wegen der gesperrten Elbbrücke in Bad Schandau hat der Kreistag des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Montag weitere Vorhaben zur Verbesserung des öffentlichen Regionalverkehrs beschlossen. Hauptbestandteil sind Fahrplananpassungen im Busverkehr in der Sächsischen Schweiz, die ab dem 29. März gelten sollen. Das teilte das Landratsamt mit.

Blick auf die Absperrungen vor einer Brücke. Schild mit dem Wortlaut: Lebensgefahr 2 min
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MDR SACHSENSPIEGEL Fr 07.02.2025 19:00Uhr 01:56 min

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Kommunaler Busbetrieb will vier zusätzliche Fahrzeuge beschaffen

Auf sechs Linien sollen die Busse öfter und länger fahren. Das gilt beispielsweise auch für die bei Ausflüglern beliebten Verbindungen von Pirna über Bad Schandau bis Hinterhermsdorf sowie von Bad Schandau über Lichtenhain nach Sebnitz. Wie das Landratsamt in Pirna mitteilte, wird der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) dazu vier gebrauchte Busse zunächst aus Eigenmitteln kaufen und Fahrpersonal bereitstellen.

Freistaat soll Busfinanzierung unterstützen

Zwingende Voraussetzung sei allerdings eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Freistaat Sachsen, die laut Landratsamt zeitnah geschlossen werden soll. Dazu liefen die notwendigen Abstimmungen und rechtlichen Prüfungen zwischen Freistaat Sachsen, RVSOE und Landratsamt, hieß es.

Es geht demnach um Betriebskosten von 1,5 Millionen Euro für das zusätzliche Angebot. Dem Landkreis entstünden keine Zusatzkosten. Der Busbetrieb kann die Mehrkosten nur bis Ende Juni stemmen.

Auf diesen Buslinien sind Fahrplanänderungen geplant

Rechtselbisch auf der Stadtseite:
• Linie 241: Betriebszeitverlängerung Montag bis Freitag analog der Zeiträume am Wochenende und Verlängerung zur Elbbrücke
• Linie 252: Auffüllen zum Stundentakt plus zusätzliche Fahrten am Abend, Bedienung Elbbrücke in Richtung Schmilka
• Linie 254: Stundentakt Montag bis Freitag und Verlängerung Richtung Bastei
• Linie 260: Neustrukturierung des Angebotes mit Schließen der Taktlücken und Ausweitung Bedienzeiten analog dem Wochenende, Bedienung Elbbrücke

Linkselbisch auf der Bahnhofseite:
• Linie 242: Stundentakt Montag bis Freitag
• Linie 244: neue Struktur im Angebot und Stundentakt
• Linie 252: Betriebszeitverlängerung und Lücken schließen im Abschnitt Bad Schandau – Schöna

Fähre soll Anleger der Wasserschutzpolizei mitbenutzen

Die aktuelle Linienführung der Bad Schandauer Fähre führt laut Kreisverwaltung zu Reisezeitverlängerungen für umsteigende Pendler und langen Fußwegen in Bad Schandau. Um Abhilfe zu schaffen, sollte der gegenüber dem Bahnhofsanleger gelegene Anleger der Wasserschutzpolizei für den Fährbetrieb mitbenutzt werden. Mit einer Fährverbindung zwischen Bahnhof und Elbbrücke ließen sich die Wege stark verkürzen.

Bürgerdialog am 24. März

Am 24. März ist ein Bürgerdialog geplant. Landrat Michael Geisler (CDU), Bürgermeister Thomas Kunack (Freie Wähler) und Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) sprechen unter anderem über Ergebnisse der Variantenprüfung für eine Behelfsbrücke, Vorbereitungen für den Einsatz der Schwerlastmodule zum Belastungstest der Brücke und über weitere Maßnahmen zur Sicherung der Verkehrsanbindung.

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Einige Wochen nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden war die Straßenbrücke über die Elbe und die Eisenbahn in Bad Schandau gesperrt worden, nachdem Rost auf Schäden hinwies. Mit einem unbemannten Belastungstest soll geprüft werden, ob die Brücken für leichteren Verkehr wieder genutzt werden kann. Grundsätzlich soll aber eine neue Brücke die bisherige Stahlbetonbrücke ersetzen, bis dahin soll noch eine Behelfsbrücke errichtet werden.

MDR (lam/msk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 11. März 2025 | 07:30 Uhr

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