Neues Messverfahren Schwerlast-Test per Fernsteuerung für Elbbrücke in Bad Schandau
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07. Februar 2025, 18:51 Uhr
Die Elbbrücke in Bad Schandau ist seit November gesperrt. Das sorgt für weite Umwege und Frust bei den Anwohnern. Neue Messverfahren sollen in den kommenden Wochen schneller zu Erkenntnissen führen, wie tragfähig die Brücke noch ist.
- Weitere Messverfahren an der Elbbrücke in Bad Schandau sollen Aufschluss über deren Tragfähigkeit bringen.
- Bei positiven Messergebnissen könnte eine teilweise Verkehrsfreigabe möglich sein.
- Laut Brückenexperte Steffen Marx sind bei den Messungen bisher geringe bis moderate Schäden festgestellt worden.
Neue Messungen an der Elbbrücke in Bad Schandau sollen schnelleren Aufschluss über deren Zustand geben. Darüber informierte Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) am Freitag in Dresden. Demnach will das Team um Brückenexperte Steffen Marx demnächst Sensoren installieren, um Spannstahlbrüche in der Brücke zu erkennen.
Bei positiven Ergebnissen teilweise Verkehrsfreigabe möglich
Voraussichtlich im April soll ein Belastungsversuch mithilfe eines unbemannten und ferngesteuerten Schwerlastmoduls starten, kündigte Kraushaar an. Damit werde die Tragfähigkeit der Brücke mit wechselnden Lasten getestet. "Dafür nehmen wir rund 300.000 Euro in die Hand und verkürzen den Prüfzeitraum um mehrere Monate", sagte Kraushaar.
Dafür nehmen wir rund 300.000 Euro in die Hand und verkürzen den Prüfzeitraum um mehrere Monate.
Bei positiven Messergebnissen habe sie die Hoffnung, dass die Brücke eventuell im Mai für einen Teil des öffentlichen Verkehrs wieder geöffnet werden kann. Die Planungen für eine Behelfsbrücke laufen Kraushaar zufolge parallel weiter. Die Behelfsbrücke soll nach bisherigen Planungen frühestens ab 2026 befahrbar sein.
DRK: "Zeichen der Hoffnung"
Das Deutsche Rote Kreuz Sachsen hat den angekündigten Brückentest in Bad Schandau ein Zeichen der Hoffnung genannt. Der Sprecher Kai Kranich sagte, damit könnte sich die Lage auch für die Bergwacht des DRK bald verbessern. In der Sächsischen Schweiz gebe es 45 ehrenamtliche Bergretter, die im Notfall alarmiert würden. Die ungleiche Verteilung verfügbarer Retter auf beiden Seiten sorgte im Einsatzfall für Probleme, sagt Kranich. "Dann mussten Bergretter mit dem Hubschrauber eingeflogen werden zum Einsatz. Und das ist natürlich ein enormer Ressourcenaufwand."
Bislang moderate Schäden festgestellt
Brückenexperte Steffen Marx ist zuversichtlich. Die bisherigen Untersuchungen am Brückenstahl der Elbbrücke hätten bisher nur geringe bis moderate Schäden gezeigt, sagte Marx am Donnerstag. "Aber wir müssen im Lichte des Einsturzes der Carolabrücke auf alles gefasst sein", betonte Marx.
Mithilfe des Schwerlastmoduls soll die Last auf die Brücke kontinuerlich gesteigert werden. Damit könne auf experimentellen Weg der Nachweis erbracht werden, ob die Brücke tragfähig ist. Die Vermessungen an der Elbbrücke starteten zu Jahresbeginn.
Brückensperrung ist erhebliche Belastung für Region
Die Elbbrücke wurde im November nach einer Sonderprüfung aus Sicherheitsgründen für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Sperrung der Brücke stellt eine erhebliche Belastung für die Region dar, da die nächste Elbüberquerung erst rund 20 Kilometer entfernt in Pirna liegt. Die geplante Behelfsbrücke soll eine vorübergehende Entlastung schaffen, während langfristig ein Ersatzneubau geplant ist.
MDR (phb)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 07. Februar 2025 | 19:00 Uhr
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