Elbequerung Gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau: Fähren ab sofort kostenlos

Nach der Sperrung der Elbbrücke Bad Schandau sind seit Montag drei Fähren kostenlos nutzbar. Das teilte der zuständige Verkehrsbetrieb RVSOE mit. Es handelt sich um die Fähren F3/4 Bad Schandau - Krippen/Postelwitz mit zusätzlichen Längsfahrten und F5 Bad Schandau - Bahnhof. Auch für Fahrgäste, die mit Fernzügen bis zum Bahnhof Bad Schandau fahren, ist die Fährüberfahrt ab sofort kostenlos. Am Dienstag teilte RVSOE noch mit, dass die Elbfähre F6 in Königstein ebenfalls kostenfrei genutzt werden könne. Ein Sprecher des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) sagte auf Nachfrage, dass die Fähren bisher mit VVO-Ticket und Gästekarten für Touristen nutzbar waren.

Zudem wurden Einzeltickets, 10er-Karten und Monatskarten ausschließlich für Fährüberfahrten angeboten. Eine 10er-Karte für die Fähre hatte ohne Ermäßigung kostet zwölf Euro, eine Monatskarte 21 Euro. Wie viele Menschen ausschließlich die Fähren nutzten und dafür extra Tickets benötigten, ist dem Verkehrsverbund unbekannt.

Zuvor hatte der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge angekündigt, Pendler entlasten zu wollen . "Die Buslinien fahren wir aktuell links und rechts ans Elbufer heran", hatte Landrat Michael Geisler (CDU) dem MDR gesagt. Die Überfahrt sei nur per Fähre möglich.

Große Probleme gebe es aber auch für den Auto- und Lieferverkehr, die enorme Umwege fahren müssten, so der Landrat. Das sei nicht nur ein hoher Zeitaufwand, sondern auch eine finanzielle Belastung. Die Stimmung in der Region sei deshalb sehr angespannt. Die nächsten Elbbrücken sind in Pirna, 19 Kilometer entfernt, sowie in Děčín, 23 Kilometer entfernt.

Der Freistaat müsse nun zügig weitere Untersuchungen an der Brücke durchführen lassen, so Geisler. "Denn jeder Tag ist ein verlorener Tag für die Region." Er hofft darauf, dass die Schäden möglicherweise nicht so schlimm, wie derzeit befürchtet, sind. Im positivsten Falle würde dann eine Freigabe der Brücke erfolgen.

Die Elbbrücke Bad Schandau war am Mittwochabend wegen Sicherheitsrisiken gesperrt worden. Sie bleibt nach Angaben des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr mindestens bis Jahresende gesperrt. Es bestehen Zweifel an ihrer Tragfähigkeit. In der Unterkonstruktion wurden bei einer Kontrolle im September Risse entdeckt.