Halbleiterindustrie Grünes Licht für neue Infineon-Fabrik in Dresden
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16. Februar 2023, 10:38 Uhr
Im November vergangenen Jahres hatte der Halbleiterhersteller Infineon den Bau einer neuen Fabrik in Dresden angekündigt. Damit einher geht nach Unternehmensangaben die größte Investition der Firmengeschichte. Nun haben Vorstand und Aufsichtsrat den Plänen zugestimmt.
- Der Unternehmensvorstand stimmt dem Neubau einer Infineon-Fabrik in Dresden zu.
- Das geplante Werk ist die größte Investition der Firmengeschichte.
- In drei Jahren soll die Produktion beginnen.
Für den Halbleiterhersteller Infineon ist der Weg für den Bau einer neuen Fabrik in Dresden frei. Vorstand und Aufsichtsrat haben grünes Licht für das Projekt gegeben, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auch das Bundeswirtschaftsministerium habe die Genehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn erteilt. Damit könne der Bau trotz ausstehender Prüfung durch die Europäische Kommission beginnen, hieß es.
Größte Investition der Firmengeschichte
Infineon will nach eigenen Angaben insgesamt rund fünf Milliarden Euro in das Werk investieren. Damit handle es sich um die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte. Rund eine Milliarde Euro davon will Infineon mit öffentlicher Förderung finanzieren. In dem Werk sollen Leistungshalbleiter gefertigt werden. Laut Infineon steige deren Bedarf stetig an. Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon, sagte: "Wir sehen einen strukturell wachsenden Halbleiterbedarf, etwa für Erneuerbare Energien, Rechenzentren und Elektromobilität."
Leistungshalbleiter Leistungshalbleiter kommen bei der Steuerung von Systemen zum Einsatz, die mit hohen Stromstärken und Spannungen arbeiten. So zum Beispiel in der Stromversorgung, in Ladegeräten, kleinen Motorsteuerungen für Autos oder in Rechenzentren. Infineon
Neubau soll Halbleiterstandort Dresden stärken
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig bezeichnete die Entscheidung als "gute Nachrichten für Sachsen". Dulig sagte am Donnerstag, der Bau der neuen Fabrik sei ein weiterer großer Schritt in der erfreulichen Entwicklung der Halbleiterindustrie in Sachsen. "Die heute angekündigte Entscheidung wird den Wirtschaftsstandort Dresden nachhaltig stärken und verleiht unserem Ziel, Dresden als wichtigsten europäischen Halbleiterstandort langfristig zu stärken, massiven Schwung", so Dulig.
Produktionsbeginn in drei Jahren
Der Baubeginn für das neue Dresdner Werk ist für den Herbst 2023 geplant, die Produktion soll 2026 starten. Insgesamt entstünden rund 1.000 Arbeitsplätze. Bei voller Auslastung könne Infineon mit dem Werk jährlich rund fünf Milliarden Euro Umsatz machen, hieß es. Das Unternehmen hatte die Pläne für den Neubau im November 2022 angekündigt.
MDR (ben)/reuters
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 16. Februar 2023 | 10:30 Uhr