Erdblitz an der Elbe Nach Blitzeinschlag in Dresden: Zustand der Verletzten unklar
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21. Mai 2024, 16:12 Uhr
Bei einem Blitzeinschlag am Dresdner Elbufer sind zehn Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Zwei Personen mussten reanimiert werden. Der Blitz war in der Nähe des Rosengartens auf den Elbwiesen eingeschlagen. Die Feuerwehr rief die Menschen auf, die zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe waren, mögliche Symptome ärztlich abprüfen zu lassen.
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- Insgesamt zehn Personen wurden durch den Einschlag verletzt.
- Personen die am anderen Elbufer waren, sollten auf Symptome achten.
- Eine Blitzanalyse zeigt, dass über 8.000 Ampere geflossen sind.
Nach einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden ist der Gesundheitszustand der vier lebensgefährlich verletzten Menschen weiter unklar. Neue Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der Verletzten gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. "Uns wird nur mitgeteilt, wenn einer der Betroffenen stirbt." Der Gesundheitszustand der Betroffenen unterliege der ärztlichen Schweigepflicht. Bei dem Blitzeinschlag waren am Montagnachmittag zehn Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Vier von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr.
Wie der Sprecher der Dresdner Feuerwehr, Michael Klahre, MDR SACHSEN sagte, mussten ein 27 und ein 30 Jahre alter Mann nach einem Herzstillstand reanimiert werden. Insgesamt seien drei Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren verletzt worden.
Lageerkundung führt zu weiteren Verletzten
Der Blitz war zwischen 17 und 17:30 Uhr während eines Gewitters am Elbufer in der Nähe des Rosengartens eingeschlagen. Die Feuerwehr Dresden rief auf dem Kurznachrichtendienst Threads die Menschen nach dem Unglück auf, den Bereich Carusufer und Weintraubenstraße weiträumig zu meiden, da noch Verletzte gesichtet würden.
"Als wir hier an der Einsatzstelle eingetroffen sind, stellte sich die Lage so dar, dass vier Menschen am Boden lagen und zwei Menschen hatten keinen Kreislauf mehr. Sie mussten sofort reanimiert werden", so Klahre. Parallel dazu sei ein sogenannter Massenanfall von Verletzten ausgerufen worden. "Das ermöglicht es uns, einerseits eine größere Anzahl von Menschen schnellstmöglich medizinisch zu versorgen, aber vor allen Dingen, ganz schnell in Krankenhäuser zu transportieren."
50 Einsatzkräfte waren vor Ort, um die Verletzten zu versorgen. Bei der Lageerkundung im Umfeld des Blitzeinschlags wurden sechs weitere Personen angetroffen, die über typische Beschwerden nach einem Blitzeinschlag wie Kribbeln im Körper klagten. Alle zehn Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Keine weiteren Verletzten am anderen Elbufer
Personen, die sich im Bereich des Elbufers aufgehalten haben und ebenfalls Symptome zeigen, sollten sich umgehend in medizinische Betreuung begeben, bat Michael Klahre. "Viele haben das gute Wetter genutzt. Die Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Gewitters hier im Umfeld befunden haben und vielleicht jetzt erst Kribbeln oder Taubheitsgefühl merken oder die sich unsicher sind, sollen sich bitte in ärztliche Obhut begeben.
Wir können nicht ausschließen, dass weitere Menschen von diesem Ereignis im Umfeld betroffen sind. Wir haben heute einen Feiertag, viele Menschen haben das gute Wetter genutzt, sind an der Elbe spazieren gewesen, haben Picknick gemacht.
Während des Ersteinsatzes war ein weiterer Blitz auf der gegenüberliegenden Uferseite eingeschlagen. Deshalb konnte nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Menschen betroffen sind. Nach Angaben der Feuerwehr haben sich bislang aber keine weiteren Menschen mit Symptomen gemeldet.
Blitzanalyse zeigt Stromstärke von 8.000 Ampere
Laut Blitzanalyse vom Wetterprognosedienstleister Kachelmann waren zum Zeitpunkt des Einschlags an der Stelle rund 8.000 Ampere gemessen worden. In Blitzen können durchaus Ströme bis zu 100.000 Ampere fließen. Zum Vergleich: Bei einer Steckdose mit einer Spannung von 230 Volt beträgt die Stromstärke bis zu 16 Ampere.
Wie sich das Unglück in Dresden genau zugetragen hatte, dazu ermittelt jetzt die Polizei. Über Teile von Sachsen waren am Montagnachmittag mehrere Gewitter gezogen. Zu weiteren Schäden ist bisher nichts bekannt. Wer von einem Blitz getroffen wird, kann schwer verletzt oder getötet werden. In Deutschland gibt es im Jahr durchschnittlich rund 110 Verletzte. Der Extremfall ist selten: Bei Hunderttausenden Blitzen, die alljährlich hierzulande einschlagen, kommt es im Durchschnitt zu vier Todesfällen.
Die gestrige Gewitterzelle
Die Gewitterzelle hatte sich westlich von Dresden gebildet, ist dann innerhalb einer Stunde bis über die Stadt gezogen und habe sich dabei auch noch intensiviert, erklärt Ralf Valencia aus dem MDR Aktuell-Wetterstudio. "Man muss wissen, dass ein Blitz auch mal 15 Kilometer überbrücken kann. Der Blitz kann also sogar dort einschlagen, wo gerade noch die Sonne scheint."
MDR (dkö/jku/kfu)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 20. Mai 2024 | 19:00 Uhr