Vor Wandersaison Marode Elbbrücke: Meißner Fähre soll in Bad Schandau aushelfen
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18. März 2025, 13:26 Uhr
Die Meißner Verkehrsbetriebe schicken am Dienstag das Fährschiff "Bosel" nach Bad Schandau. Das Schiff soll bis spätestens Ostern eine zusätzliche Fährverbindung zwischen dem Bahnhof und der Stadt bedienen, wie Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE) mitteilte. Dazu werde gerade eine neue Anlegestelle auf der Stadtseite errichtet beziehungsweise der Anleger der Wasserschutzpolizei ausgebaut.
Die Fährleute der RVSOE bereiten sich auf den Saisonstart in der Sächsischen Schweiz vor, die Ströme der Ausflügler müssen durch die gesperrte Elbbrücke in Bad Schandau neu gelenkt werden.
Das Fährschiff "Bosel" wurde von der Verkehrsgesellschaft Meißen in den vergangenen Jahren nur noch für Ausflugsfahrten - etwa entlang der Weinberge des Meißner Spaargebirges - genutzt und ist deshalb entbehrlich.
Auch Pendler und Schüler sollen Zeit sparen
Die vorgesehene zusätzliche Fährverbindung in Bad Schandau verkürzt laut RVSOE auch die Wege für Pendler aus Rathmannsdorf, Porschdorf oder Waltersdorf. Sie können ihre Autos künftig auf dem rechtselbischen Parkplatz an der Elbbrücke abstellen und von dort die Fähre zum Nationalparkbahnhof nehmen.
Auch Schüler sparten dann Zeit, da sie von dem neuen Anleger nur einen kurzen Weg zur nächsten Bushaltestelle haben, hieß es.
Brückentest in den ersten April-Tagen
Unabhängig vom zusätzlichen Fährschiff sind Belastungstests der gesperrten Elbbrücke geplant. Diese sollen vom 1. bis 3. April stattfinden. Das hat das Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung mitgeteilt. Für die Testfahrten soll ein ferngesteuertes Schwerlastmodul schrittweise mit bis zu 50 Tonnen Gewicht beladen werden und langsam über die Brücke fahren. So will man sehen, wie tragfähig diese noch ist.
Bei Erfolg könnte die Brücke zumindest teilweise wieder für leichteren Verkehr freigegeben werden. Dennoch wird in Bad Schandau weiterhin zunächst eine Behelfsbrücke und später ein Brückenneubau geplant. Die Straßenbrücke über die Elbe und die Bahnstrecke Dresden - Prag war im November gesperrt worden, nachdem Risse und Rost auf Schäden hinwiesen. Spannbeton-Brücken werden nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke am 11. September 2024 besonders überwacht.
MDR (lam/koe/ahi)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 18. März 2025 | 07:30 Uhr