Großeinsatz Weltkriegsbombe in Dresden schnell entschärft
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15. April 2023, 17:18 Uhr
Die in Dresden bei Bauarbeiten gefundene Weltkriegsbombe ist am Sonnabend entschärft worden. Während sich die Evakuierung des Sperrkreises über Stunden hinzog, ging die Entschärfung der Bombe schnell über die Bühne. Das in der Nähe geplante Dampfloktreffen konnte erst später starten.
- Die in Dresden entdeckte Weltkriegsbombe ist am Sonnabend erfolgreich entschärft worden.
- Rund 15.000 Menschen hatten zuvor ihre Wohnungen verlassen müssen.
- Nur die Bewohner von zwei Pflegeheimen durften in ihren Gebäuden bleiben.
Die bei Bauarbeiten in Dresden entdeckte Weltkriegsbombe ist am Sonnabendnachmittag entschärft worden. Um 14:18 Uhr hatten Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes den Heckzünder der 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe US-amerikanischer Bauart unschädlich gemacht, teilte die Polizei mit. Innerhalb von knapp 30 Minuten war die Bombe somit entschärft. Sie werde nun zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain abtransportiert.
380 Polizisten und 110 Feuerwehrleute im Einsatz
Der Sperrbereich von 1.000 Meter rund um den Fundort an der Zwickauer Straße ist damit aufgehoben. Anwohnerinnen und Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch der Verkehr rollt wieder ohne Einschränkungen. Das traditionelle Dampflokfest könne ebenfalls mit Verspätung beginnen, wie ein Polizeisprecher sagte. An dem Einsatz waren rund 380 Polizeibeamte sowie 110 Angehörige von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst beteiligt.
15.000 Menschen mussten Wohnungen verlassen
Insgesamt hatten rund 15.000 Menschen in den Stadtbezirken Südvorstadt, Plauen, Cotta und Altstadt ihre Wohnungen verlassen müssen. Das Warnsystem des Bundes wurde aktiviert, um die Betroffenen über Warnapps und Cell-Broadcast auf dem Smartphone zum Verlassen des festgelegten Bereiches aufzufordern. Eigentlich sollten sie bis 9 Uhr raus sein, dennoch zog sich die Evakuierung bis 13:50 Uhr hin. Vor allem alte und gebrechliche Menschen benötigten etwa länger.
Bewohner von Pflegeheimen nicht evakuiert
In der Notunterkunft in der Dresdner Messe fanden sich laut Feuerwehr 412 Menschen ein. Die Verkehrsbetriebe setzten zusätzliche Busse ein, um die Menschen dort hinzubringen. Auch Krankenwagen waren im Einsatz. Nicht evakuiert wurden zwei Pflegeheime in dem Sperrkreis. Man wolle den Bewohnern den Stress ersparen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei betreue sie und sorge dafür, dass sie sich "luftschutzgemäß" verhalten. Das heiße zum Beispiel, dass sie sich etwa in dem Gebäudeteil aufhalten, der dem Fundort abgewandt ist und sie von den Fenstern wegbleiben.
Bombenfund bei Bauarbeiten am Freitag
Bei Bauarbeiten in der Zwickauer Straße war am Freitagnachmittag ein verdächtiger Gegenstand freigelegt worden, der sich nach genauer Prüfung als scharfe Weltkriegsbombe entpuppte. Die Fachleute entschieden daher, sie an Ort und Stelle unschädlich zu machen.
Meiste Entschärfungen sind Routine
Bombenentschärfungen sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute immer wieder bei Bauarbeiten auf. Die meisten der Entschärfungen sind Routine - wenn sich der Zünder gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen lässt.
MDR (kbe/ali/sth)dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 15. April 2023 | 07:00 Uhr