Kommunalpolitik Mittelsachsens Landrat Neubauer gibt Posten früher als angekündigt auf

Der Landrat von Mittelsachsen, Dirk Neubauer (parteilos), will sein Amt früher niederlegen als geplant. Wie das Landratsamt mitteilte, habe Neubauer sich entschieden, schon zum 30. September auszuscheiden. Ursprünglich wollte er den Posten erst nach der Wahl eines neuen Landrats im März 2025 aufgeben. Bis die Nachfolge feststeht, wird der erste Beigeordnete Lothar Beier die Amtsgeschäfte führen.

Nach Angaben des Landratsamtes begründete Neubauer seinen früheren Rückzug mit neuen Anfeindungen. "Die zum Teil sehr hitzig geführten Diskussionen und Debatten sowie die mitunter sehr persönlich diffamierende Kritik in den vergangenen Tagen haben mich dazu bewogen, eher aufzuhören." So wolle er möglichen Schaden vom Landkreis, der Verwaltung und dem Amt nehmen. Eine geregelte Übergabe an seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin wäre ihm wichtig gewesen, sagte Neubauer. "Leider ist dies unter diesen Umständen nicht möglich."

Der Landrat hatte seinen Rückzug im Juli angekündigt. Er begründete dies mit einer "diffusen Bedrohungslage aus rechter Ecke" und fehlenden Durchsetzungsmöglichkeiten gegen eine konservative Mehrheit in der Region. Neubauer ist der einzige unter den aktuellen Landräten in Sachsen, der nicht durch die Stimmen der CDU in das Amt kam, sondern von Linken, SPD und Grünen unterstützt worden war.

Wann ein neuer Landrat gewählt wird, steht noch nicht fest. Das Landratsamt hat den 26. Januar 2025 für den ersten Wahlgang und den 16. Februar für 2025 für eine eventuell nötige zweite Runde vorgeschlagen. Der Kreistag will am Mittwoch über die Termine abstimmen.