Tierseuche Blauzungenkrankheit breitet sich in Mittelsachsen aus
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19. September 2024, 07:00 Uhr
Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Mittelsachsen immer weiter aus. Bisher registrierte das zuständige Veterinäramt 14 Ausbruchsfälle. Sie traten bei Rindern, Schafen und Ziegen auf. Die Behörde geht davon aus, dass die Krankheit auch unter Wildtieren auftreten könnte. Jägerinnen und Jäger sind verpflichtet, Tiere mit entsprechenden Symptomen zu melden. Bartmücken gelten als Überträger der Blauzungenkrankheit. Für Tiere kann die Krankheit tödlich enden, für Menschen ist sie ungefährlich.
Was ist die Blauzungenkrankheit?
Die Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen, einer Mückenart, übertragen und kann bei schweren Verläufen tödlich sein. Für Menschen besteht keine Gefahr, da die Erkrankung nicht auf den Menschen übertragbar ist. Empfänglich für eine Infektion sind beispielsweise Rinder, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas und Wildwiederkäuer.
Die Infektion äußert sich durch eine fieberhafte Allgemeinerkrankung, Rötung der Schleimhäute, zum Teil vermehrten Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul und Lahmheiten durch Entzündungen am Kronsaum. Eine Therapie zur Behandlung der Blauzungenkrankheit gibt es nicht, lediglich die Symptome können gemildert werden. Deswegen wird eine Impfung der Tiere empfohlen.
Mehr als 3.500 Fälle in Deutschland
Das Friedrich-Loeffler-Institut gab an, dass seit Anfang Juli in Deutschland vermehrt Fälle der Blauzungenkrankheit aufträten. Seitdem habe es bundesweit mehr als 3.500 festgestellte Erkrankungen gegeben (Stand: 16. August). Erst vor rund zwei Wochen gab es einen ersten Fall im Kreis Leipzig, Vor wenigen Tagen wurden 30 betroffene Tierbetriebe aus dem Vogtland gemeldet. Die Krankheit ist auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen worden.
MDR (ali/klw)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 18. September 2024 | 17:30 Uhr