Tierseuchen Erster Fall von Blauzungenkrankheit nun auch im Kreis Leipzig

27. August 2024, 11:00 Uhr


Im Landkreis Leipzig gibt es einen ersten Fall von Blauzungenkrankheit. Laut Landratsamt Borna hat sich ein Rind aus einer Tierhaltung mit dem Blauzungenvirus infiziert. Zwei Fälle von Blauzungenkrankheit sind bereits im Vogtlandkreis aufgetreten. die Erkrankung ist anzeigepflichtig, Nachbarlandkreise und Regionen müssen über bestätigte Fälle informiert werden.

Kleine Gruppe Rinder auf einer sommerlichen Weide mit saftig - grünem Gras.
Die Blauzungenkrankheit kann alle Wiederkäuer befallen, neben Rindern auch Schafe, Ziegen, Hirsche, Kamele und Lamas. 2023 galt Deutschland bei der Erkankung als seuchenfrei. 2024 gibt es mehr als 3.500 Fälle (Symbolfoto). Bildrechte: imago images/Countrypixel

Laut Friedrich-Loeffler-Institut gibt es seit Anfang Juli in Deutschland vermehrt Fälle von Blauzungenkrankheit des Serotyps 3. Seit Juli 2024 habe es bundesweit mehr als 3.500 festgestellte Erkrankungen gegeben (Stand: 16. August). Die Krankheit war bereits in Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen worden. Seit 2023 breitet sich die Tierseuche von den Niederlanden aus ostwärts aus.

Stechmücken übertragen Erreger

Die Erkrankung wird laut Landratsamt durch Stechmücken übertragen. Die kleinen Mücken (Gnitze genannt) sind bei warmem Sommerwetter sehr aktiv. Empfänglich für das Virus sind Wiederkäuer - unter anderem Rinder, Schafe und Ziegen. Betroffene Tiere leiden an Appetitlosigkeit, Milchrückgang und Fieber. Bei schweren Verläufen können Tiere sterben. Für Menschen stellt die Erkrankung keine Gefahr dar.

Bauernverband empfiehlt Impfungen

Der sächsische Bauernverband hat den Tierhalterinnen und -haltern empfohlen, ihre Tierbestände impfen zu lassen. Juliane Streubel vom sächsischen Landesbauernverband sagte MDR SACHSEN, es gebe seit Anfang Juni einen neuen Impfstoff zum aktuellen Krankheitserreger. "Das ist fast schon ein bisschen spät, da die Mücken im Sommer sehr aktiv sind", so Streubel. Trotzdem fordere man jetzt zur Impfung auf. Es gebe in Sachsen dafür auch einen Zuschuss.

Halter sollen ihre Tierbestände genau beobachten

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hatte wegen der Seuchenausbreitung bereits Anfang August Tierhalter dazu aufgerufen, ihre Bestände aufmerksam zu beobachten und bei Verdacht das Veterinäramt zu informieren. Der Erreger ist den Angaben zufolge für Menschen ungefährlich, kann aber für Schafe oder Rinder tödlich sein.

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MDR (kk/hen)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnnitz | 27. August 2024 | 06:30 Uhr

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