Tierseuche Blauzungenkrankheit breitet sich im Vogtland aus

Wie das Veterinäramt mitteilt, sind im Vogtlandkreis aktuell etwa 30 Tierbetriebe betroffen. Die Blauzungenkrankheit ist eine Virusinfektion, die durch eine spezielle Mückenart - die Gnitzen - übertragen wird. Für Tiere kann die Krankheit tödlich enden, für Menschen ist sie ungefährlich.

Gerade Schafe können sehr schwer erkranken und an der Infektion verenden, teilt das Landratsamt des Vogtlandkreises mit. Bei Rindern verlaufe die Infektion mit milderen Symptomen. Ziegen, Wildwiederkäuer und Neuweltkameliden - worunter Alpakas und Lamas gezählt werden - können ebenso erkranken. Da die Gnitzen vor allem zwischen Abend- und Morgendämmerung die Tiere im offenen Gelände befallen, um Blut zu saugen, könne es helfen, die Tiere in den Stall zu bringen. Eine Impfung könne die Infektion zwar nicht verhindern, aber vor einem schweren klinischen Verlauf schützen.

Deswegen hat die Ständige Impfkommission der Veterinärmedizin (StIKo Vet) erst jüngst Tierhaltern dringend empfohlen, betroffene Tiere impfen zu lassen. Nach Angaben der StIKo Vet ist damit zu rechnen, dass die Infektionswelle bis Ende Oktober 2024 auch bislang nicht betroffene Gebiete in Deutschland erreichen wird. Die Ausbreitung durch die Gnitzen werde voraussichtlich im September ihren Höhepunkt erreichen.

Das Friedrich-Loeffler-Institut gab an, dass seit Anfang Juli in Deutschland vermehrt Fälle der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 aufträten. Seitdem habe es bundesweit mehr als 3.500 festgestellte Erkrankungen gegeben (Stand: 16. August). Erst vor zwei Wochen gab es einen ersten Fall im Kreis Leipzig. Die Krankheit auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen worden.