Arbeiten an den Feiertagen Weihnachten in den Theatern Chemnitz: "Am schönsten ist das Lächeln der Kinder"

23. Dezember 2023, 12:00 Uhr

Die meisten freuen sich auf besinnliche Feiertage im Kreise ihrer Liebsten. An Weihnachten lässt man Arbeit Arbeit sein und verbringt die Zeit mit der Familie. Doch viele Menschen müssen an diesen Tagen trotzdem arbeiten, um anderen die Auszeit zu ermöglichen. Damit viele Familien sich ein Weihnachtsmärchen oder andere Vorführungen anschauen können, wird auch in den Theatern Chemnitz an den Feiertagen gearbeitet.

Vera-Cosima Gutmann steht im Schauspielhaus Chemnitz für das diesjährige Weihnachtsmärchen "Jorinde und Joringel" auf der Bühne. Die 27-Jährige spielt die Jorinde und damit eine der Hauptrollen. Das bedeutet in der Vorweihnachtszeit fast jeden Tag aufzutreten, manchmal auch zweimal am Tag. "Das Weihnachtsmärchen spielen wir am 23. Dezember doppelt, am 24. haben wir tatsächlich frei", erzählt sie. Dafür steht schon am ersten Feiertag die nächste Aufführung auf dem Plan.

Erst das Theater, dann der Festtagsbraten

"Ich finde den Gedanken eigentlich ganz schön, dass wir auf der Bühne stehen, für die Familien, die hierherkommen, um den Theaterabend vor oder kurz nach Weihnachten zusammen als Highlight zu erleben", sagt Gutmann. "Und glücklicherweise kommt meine Familie her und schaut sich das Stück dann auch an." Danach würde ihre Familie dann das Festtagsessen vorbereiten.

Ganz lange war es für Gutmann so, dass Weihnachten bei ihrer Mutter gefeiert werden musste. Das habe sich durch ihre Arbeit am Theater verändert. Nun kommen die, die nicht arbeiten müssen zu ihr. "Dadurch ist Heimat noch mehr verknüpft mit Familie und nicht mit dem Haus oder der Stadt an sich", sagt Gutmann.

Magische Stimmung im Publikum

Die Stimmung im Publikum sei in der Weihnachtszeit eine andere als gewöhnlich, erzählt die Schauspielerin, fast magisch. "Es ist so viel Aufregung und Freude damit verbunden", sagt sie. "Die Vorfreude ist im Raum und wenn wir dann spielen können und das noch bestärken können, wird das natürlich größer." Gerade die Vorstellungen mit Kindern seien wild, weil die Kinder direkt reagieren und Feedback geben würden. "Sie geben einem auch Energie, weil sie quasi mitspielen", erzählt Gutmann.

Typische Adventsaktivitäten, wie ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt, sind in diesem Jahr bei der Schauspielerin etwas auf der Strecke geblieben. "Das ist ja was, was abends schön ist mit den ganzen Lichtern", sagt sie. "Aber da fehlt dann die Zeit oder die Kraft, um nochmal rauszugehen."

Großes Team abseits der Bühne

Auf der Bühne stehen beim Weihnachtsmärchen sechs Personen, aber hinter den Kulissen ist es ein großes Team. Ton, Licht, Bühnentechnik, Requisite und und und. "Es sind sehr viele Leute, die dann auch alle Weihnachten arbeiten müssen", so Gutmann. Das gilt natürlich auch für das Serviceteam.

Maria Kreher arbeitet seit zwölf Jahren im Opernhaus in Chemnitz, zuerst nebenberuflich und seit einem Jahr als Abendspielleitung. Mit ihrem Team kümmert sie sich um den Einlass, die Garderobe und den Verkauf von Programmheften. "Wir sind quasi die Ersten, die gesehen werden bei einem Besuch im Opernhaus", sagt sie.

"Am schönsten ist das Lächeln der Kinder"

Kreher ist es gewohnt, auch an den Feiertagen zu arbeiten. "Die Leute sind entspannter an den Weihnachtsfeiertagen", sagt sie. Für sie sei es nicht ganz so entspannt, da immer volles Haus herrsche. Besonders freut sie sich über die vielen Kinder, die über Weihnachten in die Oper kommen. "Die meisten tragen ihre Festtagskleider und bringen auch oft ihre neuen Kuscheltiere oder Puppen mit, die sie uns dann vorstellen", erzählt sie. "Am schönsten ist das Lächeln der Kinder, wenn sie aus dem Saal kommen."

Ihre Familie hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Kreher an den Feiertagen arbeiten ist. "Am 24. Dezember habe ich frei und am 25. kann ich mich ein paar Stunden freimachen, um mit meiner Familie essen zu gehen", sagt sie. Sie habe gewusst, worauf sie sich bei ihrem Beruf einlässt. "Und wenn es mir keinen Spaß machen würde, würde ich es ja nicht machen."

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