Kulturhauptstadt Von Kindern mitentworfen: Kunstprojekt enthüllt Spielplatz in Chemnitz

10. September 2023, 17:50 Uhr

Viele Spielplätze folgen einem klassischen Aufbau. Nicht so an der Albert-Einstein-Grundschule in Chemnitz, bei dem Schulkinder und Studierende im Rahmen eines Kulturprojekts eine sogenannte Playwall geschaffen haben. Auch an weiteren Orten in der Kulturhauptstadt 2025 sind außergewöhnliche Spielplätze entstanden.

Mehrere trapezförmige Platten, die in verschiedenen Varianten angeordnet sind, dazu schaffen rund 30 Zentimeter große Bohrungen Platz für Rundstäbe: Die "Playwall" an der Albert-Einstein-Grundschule in Chemnitz kommt nicht aus der Massenfertigung. Die Kletterobjekte auf dem Spielplatz wurde von Studierenden der Fakultät für Angewandte Kunst in Schneeberg im Rahmen eines Semesterprojekts entwickelt.

Input kam dabei von den Kindern selbst, die in gemeinsamen Workshops ihre Wünsche äußerten. Die Kinder wollten spielen, sich austoben, aber auch einen Rückzugsort haben außerhalb der sonstigen Schularchitektur. "Ich finde es cool, weil man hier viel klettern und mit Seilen spielen kann", sagt ein Mädchen der Schule während der Enthüllung des neuen Spielplatzes.

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MDR SACHSENSPIEGEL Fr 08.09.2023 19:00Uhr 02:27 min

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Konzeption und Bau erforderte rund 1.500 Arbeitsstunden

Am vergangenen Freitag übergaben Studierende ihr Projekt der Schule und den Kindern. Die Kletterobjekte haben viel Zeit und Gehirnschmalz erfordert, erzählt der Student Johann Richter MDR SACHSEN. 

"Design und Sicherheit unter einen Hut zu kriegen war nicht einfach", sagt er. "Wir mussten alles nochmal umplanen, nachdem die Spielplatzsicherheit dazukam. Das war ziemlich anstrengend." Rund 1.500 Arbeitsstunden seien insgesamt in die "Playwall" geflossen.

Spielobjekte entstanden in einer Kooperation mit einem britischen Kollektiv

Die Installation entstand in Kooperation mit der Architektin und Künstlerin Amica Dall vom britischen Kollektiv Assemble. Unter dem Motto "Alle Plätze sind Spielplätze" sollten Orte der Begegnung geschaffen werden, die kreativ genutzt werden sollen. Initiiert wurde die Kooperation im Rahmen des Kulturhauptstadt-Projekts "WE PARAPOM!".

"Dieses Spiel schafft ja quasi eine ganz eigenwillige Situation, in der man zu tut, als wäre das nicht der Alltag", sagt die Kuratorin des Programms, Barbara Holub. "Man stellt die Regeln neu auf, folgt ihnen und verhandelt sie neu."  

Jugendhäuser in Chemnitz erhalten ebenfalls individuelle Spielplätze

Die "Playwall" ist nicht das einzige Spielobjekt, das von Studierenden für Kinder entworfen wurde. Vor dem Kinder- und Jugendhaus UK stehen neuerdings zwei riesige Bananenkartons, die dazu einladen, sie zu beklettern oder sich darin auszuruhen.

Die Kartons bestehen aus Kiefernholz und basieren ebenfalls auf den Wunschvorstellungen der Kinder. Für das Jugendhaus Compact und WG Einheit entwickelten die Kunststudierenden wiederum eine dreidimensionale Struktur aus Holzstäben.

MDR (mad)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. September 2023 | 19:38 Uhr

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