Filmprojekt in Chemnitz Die "Generation Z" im Osten: Between the generations

16. Januar 2023, 06:00 Uhr

Generation Z - das sind aus Sicht der Meinungsforscher Menschen der Jahrgänge 1997 bis 2012, die immer online, ungeduldig, gesundheits- und umweltbewusst sind. In Chemnitz entsteht ein Film, der der Frage nachgeht, ob es für hier Geborene eine spezielle ostdeutsche Sozialisation gibt. Der Film ist eines von 140 sogenannten Mikroprojekten, die im Rahmen der Kulturhauptstadt gefördert werden.

"(K)Einheit - Wie die Generation Z über den Osten denkt" - so wird der Dokumentarfilm heißen, der voraussichtlich im Juni 2023 fertig sein wird. Der Film ist ein sogenanntes Mikroprojekt, das die Stadt Chemnitz im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres fördert. In sechs Teilen wollen sich die Macherinnen der ostdeutschen Sicht junger Menschen auf die DDR-Erinnerungskultur, auf den Umgang mit Stereotypen und den Herausforderungen im Osten Deutschlands widmen.

Am Sonntag sind die letzten Aufnahmen dazu gemacht worden. Vanessa Beyer, die zum Projektteam gehört, ist bei den jungen Chemnitzern und Chemnitzerinnen auf sehr unterschiedliche Haltungen gestoßen. "Während der Dreharbeiten ist klar geworden, dass es sehr verschiedene Perspektiven in Bezug auf ostdeutsche Identität oder Bewusstsein gibt."

Es gebe Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die sich ganz bewusst als "ostdeutsch" bezeichnen würden, aber auch andere, für die das Thema nicht relevant sei. "Wir wollen diese verschiedenen Perspektiven zeigen." Dazu haben die Filmemacherinnen zehn junge Leute vor die Kamera geholt, die ihre persönlichen Geschichten erzählen.

Jenni: Ich fühle mich 'between the generations'

Die 25 Jahre alte Jenni ist eine der Protagonistinnen des Films. Sie will auch mehr über sich selbst und ihre Generation erfahren. "Ich fühle mich 'between the generations', kann mich gar nicht richtig zuordnen." Es sei gut, das auch mal für die eigene Verortung mitzumachen.

Sie habe schon als Jugendliche Unterschiede zwischen sich und den sogenannten westdeutschen Jugendlichen festgestellt, sagt Jenny. "Wärend des Studiums habe ich mich dann mit dem Strukturwandel in der Lausitz auseinandergesetzt."

Dort spüre man, dass den Leuten früher - und das reiche bis ins Heute - der Zusammenhalt wichtig gewesen sei, dass die Leute aufeinander geachtet hätten. "Ich finde es wichtig, der Frage nachzugehen, wie es ist, wenn der Grund, auf dem man lebt, nicht die gleiche Geschichte trägt." Im Westen fände die DDR-Geschichte nicht so statt. "Hier gehört das noch eher zur Identifikation."

Ich finde es wichtig, der Frage nachzugehen, wie es ist, wenn der Grund, auf dem man lebt, nicht die gleiche Geschichte trägt.

Jenny Protagonistin in der Doku "(K)Einheit - Wie die Generation Z über den Osten denkt"

Für sie wirke die Mauer, auch wenn sie selbst nie damit konfrontiert worden sei, immer noch nach. "Es gibt immer noch ein Ost-West-Gefälle, die Einheit ist noch nicht erreicht und es gibt einfach unterschiedliche Lebensrealitäten", sagt Jenny.

Der Film "(K)Einheit - Wie die Generation Z über den Osten denkt" soll im Juni in Chemnitz Premiere haben. Ab Juli soll er dann auch online zu sehen sein.

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