Prozessauftakt Landgericht Leipzig Nach Messerattacke auf Eisenbahnstraße: Angeklagter spricht von Notwehr

30. April 2025, 16:40 Uhr

Nach einem tödlichen Messerangriff im vergangenen Juni auf der Leipziger Eisenbahnstraße hat sich ein 42-Jähriger vor dem Leipziger Landgericht verantworten müssen. Zum Auftakt des Prozesses hat der Angeklagte die tödliche Messerattacke als Notwehr dargestellt. Der Angeklagte will sich laut seiner Anwältin zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher zu der Tat äußern. Bis August sind noch 14 weitere Verhandlungstage angesetzt, um weitere Hintergründe der Tat aufzuklären.

Der wegen Totschlags angeklagte 41-Jährige sitzt in Handschellen und mit einem Ordner vor dem Gesicht in einem Gerichtssaal im Landgericht in Leipzig. Neben ihm sitzt seine Verteidigerin Antonia von der Behrens.
Vor dem Leipziger Landgericht begann der Prozess wegen einer Messerattacke, die sich im Sommer 2024 ereignete. Eine Entscheidung wird im August erwartet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Elisa Schu

Hintergründe der Tat

In der Nacht zum 29. Juni 2024 soll der Angeklagte vor einer Shishabar einen 48-jährigen Mann mit einem Messer schwer verletzt haben. Laut seiner Rechtsanwältin stellte sich ihr Mandant einen Tag später bei der Polizei und führte die Ermittler zur Tatwaffe. Warum es zu der Eskalation kam, ist bisher unklar und soll im Prozess aufgeklärt werden.
Das Opfer wurde nach dem Vorfall in einer Klinik notoperiert, fiel nach mehreren Schlaganfällen aber ins Koma. Der 48-Jährige starb schließlich am 17. Dezember ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

eine hauptstraße am Morgen ist von der polizei abgesperrt worden. Das Palstikband markiert den abgesperrten Bereich. 1 min
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Vor dem Landgericht Leipzig muss sich ein Mann wegen Totschlags verantworten. Der Angeklagte soll einen Mann 2024 in der Eisenbahnstraße tödlich mit einem Messer verwundet haben. Einzelheiten von Kathrin Große:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 30.04.2025 12:59Uhr 00:36 min

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Brennpunkt Eisenbahnstraße

Immer wieder ermittelt die Polizei nach Gewalt und Angriffen in der Eisenbahnstraße und den angrenzenden Straßen im Leipziger Osten. Mitte Mai 2024 gab es dort eine Massenschlägerei nach einem Machetenangriff. Die Straße ist eigentlich eine Waffenverbotszone.

MDR (lwo/kk)dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Leipzig | 30. April 2025 | 13:30 Uhr

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