Blick auf Skulpturen vor zwei Häusern: Mehrere farbige Scheiben in Form der Comic-Figur Mickey Maus.
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Kulturhauptstadt 2025 Gersdorf bei Zwickau: Micky-Maus-Skulptur neu auf dem "Purple Path"

07. Dezember 2024, 09:58 Uhr

Der Kunst- und Skulpturenweg "Purple Path" der Kulturhauptstadt Chemnitz wächst weiter. In Gersdorf im Landkreis Zwickau wurde am Nachmittag die Skulpturengruppe "Heimat Ensemble II" eingeweiht. Sie stammt vom Chemnitzer Künstler Jan Kummer. Das Kunstwerk besteht aus runden, gezackten Elementen, die in ihrer Anordnung an Micky Maus erinnern. Der "Purple Path" entsteht schon seit einigen Jahren als eines der größten Projekte zum Kulturhauptstadtjahr und verbindet die 38 Ortschaften rund um Chemnitz mit Kunstwerken.

Der bekannte Künstler Jan Kummer aus Chemnitz hat ein Skulpturen-Ensemble zum "Purple Path" begesteuert. Das Werk "Heimat Ensemble II" ist am Freitagnachmittag in Gersdorf bei Zwickau vorgestellt worden. Es ist eines der wenigen Werke eines regionalen Kunstschaffenden auf dem Kunst-Wanderweg, der 38 Gemeinden rund um Chemnitz, Mittelsachsen und dem Erzgebirge verbindet. Der "Purple Path" ist eines der größten Projekt rund um die Europäische Kulturhauptstadt 2025.

Praxis aus der DDR

Das Kunstwerk ist ein Ensemble aus drei überlebensgroßen Figuren, die unter anderem aus überdimensionierten Kronkorken zu bestehen scheinen und an die Kult-Figur Micky Maus erinnern. Damit bezieht sich Kummer auf eine kulturelle Praxis in der DDR, bei der bekannte "West-Produkte" mit simplen Mitteln nachgeahmt wurden: "Es ist nicht bloß purer Konsum – die Micky Mäuse wurden nicht einfach gekauft und dann irgendwohin gestellt, sondern die wurden eben dann selbst gebastelt", so der Künstler im Gespräch mit MDR KULTUR.

Ein Mann mit Brille hält einen Kaffeebecher und raucht.
Der in Weimar geborene Künstler Jan Kummer ist eigentlich auf Hinterglasmalerei spezialisiert, hat aber selbst auch noch einige Basteleien aus der DDR-Zeit, die ihn zu seiner Skulptur "Heimat Ensemble II" inspiriert haben. Bildrechte: Phillip Gladsome

"Ich fand, das ist eine schöne Geste, das mal wieder ein bisschen nach vorne zu holen", meint der Künstler mit Blick auf seine Figuren. Für Kummer kommt diese Praxis wieder in Mode: Es sei ein Bauen mit "recyclebaren Werkstoffen" und da stecke vieles drin, "was heutzutage eigentlich wieder angesagt ist".

Die Sogwirkung der Kulturhauptstadt Chemnitz

Die Gemeinde Gersdorf habe sich bereits sehr früh darum bemüht, eine Station auf dem "Purple Path" zu bekommen, erklärt der Bürgermeister Erik Seidel (parteilos): "Unser Ort ist ja sehr kulturinteressiert. Und wo das aufkam mit der Kulturhauptstadt – und wir haben die Möglichkeiten als Region da mitzumachen – war ich ganz vorn mit dran und habe gesagt: 'Ich möchte das auch."

Erik Seidel, Bürgermeister von Gersdorf, steht im Freibad des Ortes vor Schubkarren und dem mit braunem Wasser gefüllten Schwimmbecken. 1 min
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Der Gersdorfer Bürgermeister Erik Seidel über das Kunstwerk in seiner Gemeinde für den "Purple Path".

MDR KULTUR - Das Radio Sa 07.12.2024 09:30Uhr 00:24 min

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Der Lokalpolitiker erhofft sich davon auch touristische Vorteile: "Ich möchte ein Kunstwerk in Gersdorf haben. Ich möchte, dass Leute hierher kommen, dass dieses Sprungbrett dieser Kulturhauptstadt bis nach Gersdorf wirkt." Damit trifft Seidel auch den Grundgedanken des "Purple Path", der die Region rund um Chemnitz mit der Kulturhauptstadt verbinden soll.

Quelle: MDR KULTUR (Grit Krause)
Redaktionelle Bearbeitung: tsa

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 06. Dezember 2024 | 17:30 Uhr

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