European Peace Ride Von Chemnitz nach Prag: Neuauflage der Friedensfahrt im September

07. Mai 2021, 17:14 Uhr

Chemnitz will im Kulturhauptstadtjahr 2025 die Friedensfahrt wieder aufleben lassen. Das internationale Radrennen wurde 1948 das erste Mal ausgetragen. Karl-Marx-Stadt war dabei oft Etappenort. Schon im September 2021 sollen 78 Sportler und Sportlerinnen aus dem Freizeitradsport die Etappe Chemnitz-Prag-Chemnitz bestreiten.

Die Wiederbelebung der Friedensfahrt ist ein zentrales Vorhaben aus dem Bewerbungsbuch für 2025, wenn Chemnitz sich als Europäische Kulturhauptstadt präsentiert. Das internationale Radrennen wurde 1948 das erste Mal ausgetragen und führte oft auch durch das damalige Karl-Marx-Stadt. Bereits im September dieses Jahres soll es einen Vorgeschmack geben. 78 Fahrerinnen und Fahrer aus dem Freizeitradsport sollen sich dann auf den European Peace Ride 2021 (EPR 2021) begeben und die Strecke Chemnitz-Prag-Chemnitz meistern.

An zwei Tagen sollen dabei jeweils rund 200 Kilometer und rund 2.500 Höhenmeter überwunden werden. "Die Idee steht exemplarisch für den Gedanken des europäischen Miteinanders und Austauschs", sagt Susan Endler, Leiterin Marketing in der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (CWE). "Uns ist klar, dass die Friedensfahrt nicht von jetzt auf gleich wieder aufleben kann. Wir brauchen den Prozess."

Außerdem wolle man nicht bis 2025 warten, sondern einzelne Projekte der Kulturhauptstadt bereits jetzt sichtbar machen. "Das freut insbesondere die Community im Radsport, weil dieser Sport hier in der Stadt und der Region extrem verankert ist. Das zeigt auch das Engagement, das aus der Bürgerschaft kommt", so Endler.

Verbindung von Kunst und Sportkultur

Um die enge Verbindung zwischen Kunst und Sportkultur zu demonstrieren, werden auf beiden Etappen 15 Städte und Gemeinden des Kulturhauptstadtprojekts "Purple Path" angefahren. Außerdem knüpft die Tour an die Übergabe des Chemnitzer Kulturhauptstadt-Bewerbungsbuches in Berlin im vergangenen Jahr an. "Wir sind stolz, wieder starten zu dürfen", sagt Kai Winkler, sportlicher sowie organisatorischer Leiter der neuen Friedensfahrt, der die Übergabe im vergangenen Jahr organisiert hatte. Die 39 Radsportler und -sportlerinnen, die bei der Übergabe dabei waren, werden auch im September starten.

"Für uns waren diese 39 gesetzt und es hat auch niemand von ihnen etwas dagegen gesagt", so Winkler. "Wir wollen die Anzahl gern verdoppeln und lassen daher insgesamt 78 Fahrer und Fahrerinnen zu." Eine konkrete Streckenplanung gebe es noch nicht, aber die Radsportler sollten sich die Strecke an beiden Tagen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 bis 30 Stundenkilometer zutrauen.

Radrennen für ambitionierte Hobbysportler

Christiane Wolf und Roy Bruns gehören zu den 39 Friedensfahrern. "Wir sind ambitionierte Hobbyradsportler. Leider gab es im letzten Jahr wenige Wettkämpfe", erzählt Wolf. "Wir suchen immer nach neuen Herausforderungen und haben nicht lange überlegt, die Strecke Chemnitz-Prag-Chemnitz mitzufahren." Beide waren bei der Übergabe des Chemnitzer Bewerbungsbuches dabei und sind auch für das neue Projekt Feuer und Flamme.

Unterstützt wird das Team bei der Planung auch vom Polizeisportverein und dem Stadtsportbund Chemnitz. Der European Peace Ride soll während des Familiensportfestes "Sporty" stattfinden. "Wir freuen uns sehr, dass auch Sportveranstaltungen im Rahmen der Kulturhaupstadt geplant werden", sagt Janette Füseler, Geschäftsführerin des Stadtsportbundes. "Wir versuchen alle Sportvereine für die Mitwirkung zu begeistern, egal ob als Fahrer oder als Helfer."

Friedensfahrt Das internationale Radrennen "Friedensfahrt" wurde 1948 zum ersten Mal ausgetragen. Die Gründungsväter waren der polnische Sportjournalist Zygmunt Weiss und sein tschechischer Kollege Karel Tocl. Nach dem Vorbild der Tour de France wollten sie ein Mehretappenrennen organisieren, das den Menschen über die Not in der Nachkriegszeit hinweghelfen sollte.

Zu Beginn führte das größte und bedeutendste Amateurradrennen der Welt von Warschau nach Prag, ab 1952 auch über Ostberlin, die Hauptstadt der DDR. Karl-Marx-Stadt war oft Etappenort. Nach der politischen Wende 1989/90 verlor die Friedensfahrt langsam aber stetig an Bedeutung. 2006 war es endgültig vorbei mit der Internationalen Friedensfahrt. MDR Zeitreise

Quelle: MDR/al

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 07. Mai 2021 | 19:00 Uhr

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