Tarifstreit GDL-Streik ab Mittwoch, aber wann? City-Bahn Chemnitz erwartet wieder Ausstand
Hauptinhalt
18. Juni 2024, 05:05 Uhr
Kaum ist der 15. Streik der Lokführergewerkschaft GDL am frühen Montag zu Ende, sind schon wieder Ausstände für Mittwoch angekündigt worden. Die City-Bahn bereitet Notfahrpläne und Busersatz vor. Es wäre Streik Nummer 16, der den Fahrgästen bevorsteht.
Die Lokführer bei der City-Bahn Chemnitz sollen wieder streiken - und zwar ab Mittwoch, 19. Juni. Eine genaue Uhrzeit stand am Montagabend noch nicht fest. Auch wie lange gestreikt werden solle, sei noch unklar, sagt die City-Bahn. Betroffen ist auch der Schülerverkehr am Tag der Zeugnisausgabe vor den Sommerferien. Das Bahnunternehmen erstelle gerade Notfahrpläne, heißt es auf der Unternehmenshomepage.
Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck daran, einen flächendeckenden Busnotverkehr einzurichten.
GDL beharrt auf 35-Stunden-Woche
Es ist mittlerweile der 16. Ausstand im laufenden Tarifstreit der Lokführergewerkschaft GDL mit der kommunalen Arbeitgeberseite der City-Bahn. Die Gewerkschaft macht Druck und besteht auf der Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn. "Als kommunales Unternehmen können wir den vollen Lohnausgleich nicht leisten", sagte dagegen City-Bahn-Sprecher Falk Ester vorige Woche, als der 15. Streik bevorstand.
Die City-Bahn habe in der Tarifauseinandersetzung bereits drei Angebote vorgelegt, auch dass die Eisenbahner bis zu 30 Stunden pro Woche Teilzeit arbeiten könnten; zudem Lohnerhöhungen bis zu 14 Prozent. Ester verwies auf drei weitere Eisenbahnunternehmen im Bereich des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS), mit denen man sich auch auf einen Tarifvertrag geeinigt habe, ohne Beharren auf 35-Stunden bei vollem Entgelt. "Diese Zahl ist keine Marktreferenz, auch wenn das die GDL immer wieder behauptet."
Fristgerecht: vier Tage vorher Streik angekündigt
Mit der Ankündigungsfrist für den erneuten Streit - die GDL informierte die City-Bahn darüber am Wochenende - hält sich die Gewerkschaft an das Urteil des Landesarbeitsgerichtes Chemnitz, wonach Streiks, die den Schülerverkehr behindern, vier Tage vor Beginn angekündigt werden müssen. Am Mittwoch ist letzter Schultag vor den Sommerferien. Der jüngste Ausstand fand am Wochenende statt und endete Montagfrüh um 5 Uhr.
GDL-Chef Weselsky will "marktgerechten Tarifabschluss erzwingen"
GDL-Chef Claus Weselsky betont bei Streikaufrufen immer wieder: "Der Atem der GDL ist lang und es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass die GDL auch bei der City-Bahn Chemnitz einen marktgerechten Tarifabschluss erzwingen wird." Er wirft der City-Bahn "Blockadehaltung" vor.
MDR (kk/jhe)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 17. Juni 2024 | 18:30 Uhr