Arbeitskampf City-Bahn zieht gegen GDL vor Gericht: Schülerverkehr soll trotz Streik fahren

23. Mai 2024, 16:13 Uhr

Die City-Bahn Chemnitz will vor dem Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung gegen die Lokführergewerkschaft GDL erstreiten. Damit soll der Schülerverkehr in der Stadt für die Dauer des Streiks abgesichert werden, wie das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mitteilte. Die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) legen seit Mittwoch den Betrieb der City-Bahn lahm.

Streikhinweis auf einer Anzeigetafel
In Chemnitz bestreikt die GDL derzeit die City-Bahn. Das betrifft auch den Schülerverkehr. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/haertelpress

Tausende Kinder betroffen

Laut City-Bahn nutzen etwa 1.800 Kinder und Jugendliche täglich die Linien des Verkehrsunternehmens, um in die Schule oder von dort nach Hause zu kommen. Streikbedingt sei die Schülerbeförderung in den zurückliegenden Wochen allerdings nicht möglich gewesen, hieß es. Um die Schüler grundsätzlich befördern zu können, habe die City-Bahn eine sogenannte Notdienstvereinbarung mit der GDL angestrebt, die diese aber in diesem wichtigen Punkt ablehne. Deshalb klage man nun vor dem Arbeitsgericht.

GDL wirft City-Bahn Trickserei vor

Die GDL warf der City-Bahn am Nachmittag "Taschenspielertricks" vor. In einer Mitteilung der Gewerkschaft heißt es, man habe der City-Bahn Verhandlungen über eine Notdienstvereinbarung zum Schülerverkehr angeboten. Es habe allerdings keine Terminvorschläge seitens des Unternehmens gegeben. Die Drohung einer Klage sei ein "Vertuschungsversuch".

Streik dauert seit Wochen

Die Lokführergewerkschaft GDL fordert weiter ein besseres Tarifangebot und will bei der City-Bahn eine 35-Stunden-Woche erzwingen - so wie bei anderen Eisenbahnunternehmen. Solange dies nicht geschehe, werde der Tarifkampf in unvermittelter Härte fortgeführt, teilte die Gewerkschaft mit.

MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 23. Mai 2024 | 17:30 Uhr

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