Tierrettung Lausitzer Recyclingfirma: Wenn es plötzlich aus dem Müllsack mauzt
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25. Januar 2025, 14:00 Uhr
Die Namen "Monte" und "Carlo" stehen für Recyclingunternehmer Denny Böhm nicht für ein exotisches Urlaubsziel. Seine beiden Kater tragen diese Namen. Allerdings erinnert ihr Schicksal ein wenig an ein Glücksspiel. Unbekannte hatten die Kätzchen kurz nach ihrer Geburt im Altkleidersack entsorgt. Sie wurden gerettet und leben bei Familie Böhm in Lohsa.
Inhalt des Artikels:
- Entsorger entdecken in ihren aufgestellten Sammelcontainern auch häufig Dinge, die dort gar nicht entsorgt werden dürfen.
- Zwei Katzenbabys wurden in einem Altkleidersack am Straßenrand abgestellt.
- Sächsische Initiative will mehr Katzenschutz in Gemeinden und Städten erreichen.
Monte und Carlo gehören seit mehreren Jahren zur Familie Böhm. Dass sie die beiden Samtpfoten durch deren Zuhause in Lohsa bei Bautzen streifen, ist ein kleines Wunder. Der Recyclingunternehmer Denny Böhm hat die Katzenbabys aufgezogen, nachdem Unbekannte sie im Altkleidersack entsorgt hatten. Wie der Betreiber von mehr als 600 Kleidercontainern in Sachsen und Süd-Brandenburg MDR SACHSEN berichtete, waren die beiden Kater nicht der einzige ungewöhnliche Fund.
Tote Tiere und Essensreste in Containern
In Sammelcontainern finde man neben Textilien alles, was man sich vorstellen könne: "Hausmüll, Sperrmüll, tote Tiere oder Essensreste", zählt Denny Böhm von der Firma BTV Lohsa auf. Wie er zu Monte und Carlo kam, daran kann er sich gut erinnern. Es sei bei einer angekündigten Straßensammlung im Jahr 2011 bei Kamenz gewesen. "Die Katzen waren ganz unten in einem abgestellten Sack mit drin. Sie waren mit einem Handtuch abgedeckt. Wir haben das Quietschen vernommen und sie retten können."
In Sammelcontainern findet man neben Textilien alles, was man sich vorstellen kann.
Sofort sei er mit den Findlingen zum Tierarzt gefahren. "Die waren damals etwa eine Woche alt und hatten die Augen noch zu", so Böhm. Mit der Katzenmilch und einer kleinen Flasche vom Tierarzt habe er sie aufgezogen. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Katzen aufzugeben. Doch dann habe sich die Familie nicht von ihnen trennen wollen. Immer geht es nicht so aus: Böhm zufolge fand ein Firmenmitarbeiter in einem Container einmal "eine Mäusezucht im Käfig". Beim Öffnen seien dann hunderte Nagetiere entlaufen.
Täter und Verursacher meist unerkannt
Entsorgungsfirmen sind dagegen meist machtlos. Böhms Worten zufolge kann man gegen die Verursacher nur vorgehen, wenn man sie erwischen würde. Das komme nur sehr selten vor. Auch weil die Sammelcontainer häufig an schwer einsehbaren Plätzen stehen.
Die Tiere lassen sich am besten durch gezielte Vorsorge schützen, sagt Christina Walloschke, Geschäftsführerin einer Tierarztpraxis in Torgau.
Sachsen ist bundesweit Schlusslicht beim Katzenschutz.
Der "Initiative Sächsische Katzenverordnung" zufolge ist Sachsen bundesweit Schlusslicht beim Katzenschutz. "In 15 Bundesländern gibt es eine derartige Regelung", so Walloschke. Die angestrebte, möglichst sachsenweite Kastrationspflicht von freilaufenden Katzen könne ungewollten Nachwuchs sowie Katzenleid und überfüllte Tierheime minimieren und Extremfälle wie in Lohsa verhindern.
MDR (wim)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 21. Januar 2025 | 06:54 Uhr
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