Gemeinschaftsunterkunft Weil Flüchtlingszahlen sinken: Landkreis beendet Nutzung des Spreehotels in Bautzen
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24. April 2025, 06:00 Uhr
Der Landkreis Bautzen stellt den Betrieb des Spreehotels als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge Ende Oktober 2025 ein. Nach Angaben des Landratsamtes läuft dann der Mietvertrag mit dem Eigentümer des Objektes aus. Auch den Betreibervertrag habe die Behörde zu diesem Zeitpunkt gekündigt.
Fallzahlen gehen zurück
Der Landkreis begründet den Schritt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen und Belegungszahlen. Diese würden einen Weiterbetrieb nicht rechtfertigen. Im Spreehotel leben den Angaben zu folge derzeit 170 Flüchtlinge aus 18 Nationen. Sie sollen auf andere Unterkünfte im Landkreis Bautzen verteilt werden.
Nutzung als Asylunterkunft
Bereits zwischen 2015 und 2017 hatte das Spreehotel als Unterkunft für Asylbewerber gedient. Im Jahr 2022 plante der Landkreis Bautzen dann erneut, das Hotel zur Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. Vor dem geplanten Einzug kam es jedoch zu Protesten.
Am 28. Oktober 2022, wenige Tage vor dem geplanten Einzug der ersten Geflüchteten, hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf das Spreehotel verübt. Dabei wurden Fensterscheiben eingeworfen und im Inneren des Gebäudes Feuer gelegt. Vier anwesende Menschen blieben unverletzt. Jedoch entstand ein Sachschaden von etwa 300.000 Euro, das LKA ermittelt weiterhin. Trotz der Schäden konnten die ersten Geflüchteten im Dezember 2022 in das Spreehotel einziehen.
MDR (ben/jcz)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 23. April 2025 | 15:30 Uhr