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• Beim Forest Jump Festival bei Salzwedel haben am Wochenende rund 1.000 Gäste getanzt – und ein politisches Zeichen gesetzt.
• Auf der Bühne gab es unter anderem feministischen Punkrock.
• Ein Freundeskreis organisiert das Festival jedes Jahr. Neben Musik und politischem Statement bietet es viele Aktivitäten.

In einem kleinen, bunt beleuchteten Wäldchen nahe dem Salzwedeler Ortsteil Pretzier pulsiert die Musik, die Menge tanzt und die Atmosphäre elektrisiert. Rund 1.000 Tanzwütige sind im 12. Jahr des Forest Jump Festivals dabei und tanzen das ganze Wochenende über nicht nur zum Spaß, sondern auch, um so gemeinsam ein Zeichen gegen rechte Hetze zu setzen – die, wie vielerorts, auch in der Altmark ein Problem darstellt, erklärt Veranstaltungsleiter Tobias Otto Arndt.

"Wir sind eine strukturschwache Region, da gibt es seit Jahren immer wieder Probleme mit rechter Gesinnung und wir wollen einen schönen Ort schaffen, an dem Rechtsradikalismus, Homophobie und Sexismus keinen Platz haben", sagt Arndt.

Veranstaltungsleiter Tobias Otto Arndt erklärt, wie sie den Gästen Sicherheit gewährleisten – unter anderem mit einem Awarenessteam:

Das Herzstück des Musikfestivals ist zweifellos das Line-Up, denn darin spiegelt sich das Ansinnen dieses kleinen, aber feinen Festivals wider. Dabei ist zum Beispiel die Frauen-Band "24/7 Diva Heaven". Die Ladies stehen für Punkrock mit Haltung – wütend, wild, laut und dennoch voller Glitzer und Glamour.

Sie singen über Themen, die auch den Forest Jump-Machern am Herzen liegen. "In unseren Songs geht es um Feminismus, Ungleichheit, Homophobie, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder ökologische Probleme. Wir freuen uns, wenn sich unser Publikum mit diesen Themen identifizieren kann, doch im Vordergrund steht die Musik und die Rock-Show", sagt "24/7 Diva Heaven"-Sängerin Kat Ott-Alavi. Denn das Trio vergisst auf der Bühne nie den Spaß, präsentiert seine ernsthaften Anliegen stets mit einem Lachen, hält den Spiegel vor und schreibt einfach mit Lippenstift seine Meinung drauf.

Das Line-Up beim Forest Jump Festival bei Salzwedel ist "musikalisch quer Beet", sagt Veranstalter Tobias Otto Arndt. Was die Künstlerinnen und Künstler verbinde, sei der politische Standpunkt.

Das Forest Jump findet inmitten eines kleinen Wäldchens nahe Salzwedel statt. Organisiert wird es vom "Forest Jump e.V.", der aus 25 Freunden besteht. Ab drei Wochen vor Festivalstart erhalten sie Unterstützung von rund 40 Altmärkern, die beim Auf- und Abbau kostenfrei mithelfen. "Zur Veranstaltung selbst kommen dann nochmal hundert Helfer obendrauf, die an der Frittenbude, beim Einlass, oder am Tresen unterstützen. Dafür sind wir extrem dankbar", sagt Produktionsleiter Tillmann Loth.

Er und die anderen Fores Jump-Vereinsmitglieder nehmen, wie jedes Jahr seit 2012, ihren Jahresurlaub, um das Festival zu realisieren. Grund sei auch ihre eigene politische Überzeugung, sagt Loth.

Neben Musik, Spaß und politischer Message bietet das Forest Jump Festival zudem aufregende Outdoor-Aktivitäten, Kunstinstallationen und kulinarische Köstlichkeiten. Die Gäste können T-Shirts mit Siebdruck aufwerten, Bouldern, überdimensionierte Spielgeräte ausprobieren, oder sich in einem großen Netz ausruhen. Heraus kommt ein bunter und vielfältiger Ort.

Auch kostenlose Workshops gibt es – zum Beispiel bei Alex Kleiße, dem amtierenden Europameister der Trendsportart Sign Spinning, dem kunstvollen Herumwirbeln von großen Schildern. Mit diesem Konzept lockt das Forest Jump Festival Bands aus ganz Deutschland in die Altmark, die mit ihren Songs gemeinsam gegen Rechtsradikalismus, Homophobie und Sexismus ansingen, rappen oder rocken.