Aschersleben So unterstützen Babylotsinnen im Salzlandkreis werdende Eltern
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12. April 2025, 18:00 Uhr
Elterngeld, Hebammensuche oder auch Vaterschaftsanerkennung – rund um die Geburt eines Babys stellen sich werdenden Eltern viele Fragen. Auch am Ameos Klinikum in Aschersleben gibt es nun zwei Babylotsinnen, die dabei unterstützen. Wie ihre kostenfreie Beratung helfen kann.
Die Geburt eines Kindes ist ein besonderes Ereignis für Familien, bringt jedoch auch Herausforderungen und Unsicherheiten für werdende Eltern mit sich. Vor der Geburt müssen zahlreiche organisatorische, soziale und finanzielle Fragen geklärt werden, was im heutigen bürokratischen Dickicht schnell überfordern kann.
Genau hier setzen Babylotsen an, um diese Herausforderungen besser zu bewältigen. Am Ameos Klinikum in Aschersleben gibt es seit Kurzem zwei solcher Fachkräfte. Bettina Grimm ist ausgebildete Sozialpädagogin und eine der Babylotsinnen im Salzlandkreis. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Beratung zu Elterngeldanträgen und die Vermittlung von Hilfsangeboten.
Hilfe für Eltern auch bei der Suche nach einem Kinderarzt
Man wolle Eltern Orientierung geben, erklärt Grimm. "Wir vermitteln beispielsweise Hebammen für Nachbetreuung oder in eine regionale Kinderarzt-Praxis für die medizinische Versorgung der Neugeborenen", so Grimm. Oft geht es demnach auch um praktische Fragen: Wie lässt sich der Alltag mit einem Baby gut gestalten? Welche Behördengänge sind nötig, um Elterngeld, Kindergeld oder die Vaterschaftsanerkennung zu beantragen?
Ramona Freigang kann das neue Angebot der Babylotsinnen als eine der Ersten nutzen. Sie erwartet im April ihr erstes Kind und ist froh über die Unterstützung. Die To-Do-Liste mit Dingen, um die man sich rund ums Baby kümmern müsse, werde immer länger, berichtet die werdende Mutter. "Da Beratung zu haben, die hilft oder sagt, wo man sich hinwenden kann, ist eine feine Sache."
Besonders alleinerziehenden Müttern soll geholfen werden
Auch finanzielle Sorgen, gesundheitliche Belastungen oder andere Herausforderungen sollen durch die Unterstützung der Babylotsinnen besser bewältigt werden, besonders von alleinstehenden Müttern.
Man merkt selber erst einmal, was für ein Dschungel an Formularen und Möglichkeiten auf einen wartet. Die To-Do-Liste wird immer länger.
Bettina Grimm verfügt über langjährige Erfahrungen in der sozialpädagogischen Familienhilfe sowie im Kliniksozialdienst. Zusammen mit der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Lisa Zacher bildet sie das Babylotsinnen-Team am Ameos Klinikum Aschersleben. Als Teil des Netzwerks Kinderschutz und Frühe Hilfen im Salzlandkreis arbeitet das Ameos Klinikum mit verschiedenen Beteiligten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen zusammen. Dazu gehören Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Frühfördereinrichtungen, Arztpraxen, Hebammen, Behörden sowie weiteren Anlaufstellen für Familien.
Caritas-Auswertung: Babylotsen wirken sich nachweislich positiv aus
Pflegedirektor Heiko Rabe sieht die Implementierung des Babylotsen-Angebots in den Klinikalltag als hilfreiche Ergänzung auf der Geburtsstation. Es gebe so viele Angebote, dass "man das alles selber gar nicht in so einer wunderbaren Phase erfassen kann", erklärt Rabe.
Das Präventionsprogramm Babylotse wurde 2007 zunächst in Hamburg eingeführt. Laut einer Caritas-Auswertung hat der bewährte Einsatz von Babylotsen in Geburtskliniken nachweislich positive Effekte auf die Gesundheits- und Entwicklungschancen von Kindern. Mittlerweile hat sich das Programm bundesweit als erfolgreiches Konzept etabliert und wird in vielen Geburtskliniken sowie Arztpraxen umgesetzt. Die Beratung durch Babylotsinnen am Ameos Klinikum Aschersleben wird vom Land Sachsen-Anhalt finanziell unterstützt und ist für werdende Eltern kostenfrei.
MDR (Janett Scheibe, Kalina Bunk)
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