Trogbrücke wird Wasser aus dem Mittellandkanal ablassen 2 min
Eigentlich hätten Angler heute im Ablassbecken nach Fischen und Krabben suchen sollen. Mehr dazu im Video. Bildrechte: MDR
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Seit Dienstag wird die Trogbrücke in Magdeburg trocken gelegt. Entsprechende Arbeiten sind derzeit aber gestoppt. Grund ist eine Warnung im Mess-System.

MDR FERNSEHEN Mi 02.04.2025 12:29Uhr 01:46 min

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Sanierung der "längsten Kanalbrücke Europas" Arbeiten am Wasserstraßenkreuz: Wasser von Trogbrücke wird abgelassen

02. April 2025, 15:39 Uhr

Die Trogbrücke über die Elbe bei Magdeburg wird seit Dienstag trockengelegt. Nach Informationen des MDR wurden entsprechende Arbeiten allerdings kurzzeit gestoppt, weil es eine Warnmeldung im Mess-System gab. Inzwischen wird das Wasser wieder abgelassen. Die längste Kanalbrücke Europas soll umfassend geprüft und saniert werden. Bis voraussichtlich Ende Mai können weder Schiffe noch Fußgänger oder Radfahrer die Brücke passieren.

Aus der Trogbrücke über der Elbe bei Magdeburg wird jetzt wieder Wasser abgelassen. Das erfuhr MDR SACHSEN-ANHALT am frühen Mittwochnachmittag. Am Vormittag war der Vorgang, Wasser aus der Kanalbrücke abzuleiten, kurzzeitig gestoppt worden. Ursprünglich sollten Angler unterhalb der Brücke zunächst nach Fischen und Krabben suchen.

Marcel Bremer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe (WSA) sagte dem MDR am Mittwoch, beim Ablassen hätten Mess-Sensoren eine Warnmeldung abgegeben. Nach seinen Worten könnte das auf kritische Spannungen in der Kanalbrücke hindeuten. Die Daten wurden laut MDR inzwischen von Messtechnikern ausgewertet, sodass wieder Wasser abgelassen werden kann. Die Trogbrücke soll umfassend geprüft und saniert werden. Dafür muss sie komplett ohne Wasser sein.

Das Kanalbett der Trogbrücke am Wasserstraßenkreuz nördlich von Magdeburg wird seit Dienstag trockengelegt. Es wird über eine Anlage an der Westseite der Brücke kontrolliert abgelassen. Znächst waren dafür drei Tage anvisiert worden. Danach soll die eigentliche Arbeit an dem Bauwerk beginnen.

Arbeiter errichten am Mittellandkanal auf der Westseite der Trogbrücke einen Revisionsverschluss.
Arbeiter errichten am Mittellandkanal auf der Westseite der Trogbrücke einen sogenannten Revisionsverschluss.  Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Der Fischbestand soll bei einer Wassertiefe von 30 Zentimetern durch Angler abgefischt werden, erklärte Marcel Bremer am Dienstag MDR SACHSEN-ANHALT. Dann könne der Rest des Wassers abgelassen werden. Ein Anglerverein soll zudem an den Uferrändern nach ausgespülten Fischen und Krabben aus dem Kanal suchen.

Trogbrücke wird gesäubert, untersucht und repariert

Das Wasser wird den Angaben zufolge abgelassen, um eine umfassende Bauwerksprüfung und notwendige Reparaturen vornehmen zu können. Die 918 Meter lange Brücke soll ab dem 11. April gesäubert und erst dann alle Bauteile untersucht werden. Außerdem wird der Rostschutz erneuert. Das wurde zuletzt im Jahr 2008 gemacht.

Arbeiter errichten am Mittellandkanal auf der Westseite der Trogbrücke einen Revisionsverschluss.
Spundtafel um Spundtafel wird eingesetzt, um die Trogbrücke auf beiden Seiten abzuschotten Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Besucher können Führungen buchen

Während der Zeit der Bauarbeiten könnten Interessierte an Führungen teilnehmen. Die Magdeburger URANIA e.V. bietet zum Beispiel sonntags jeweils um 10 Uhr und 12 Uhr Führungen an. Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen sich vorher bis zum Donnerstag dafür telefonisch oder per Mail anmelden.

Trogbrücke
Mehrere Kräne müssen die Spundwände in die Brücke hieven. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Schifffahrt: zwölf Kilometer Umweg über die Elbe

Während der Zeit der Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende Mai können laut Behörde weder Schiffe noch Fußgänger und Radfahrer die Brücke benutzen. Die Schiffe müssen einen Umweg von 12 Kilometern nehmen, auf die Elbe ausweichen und die Schleusen Rothensee und Niegripp passieren.

Die Sonne geht am Wasserstraßenkreuz Magdeburg auf. An dieser Stelle führt der Mittellandkanal in der Trogbrücke über die Elbe. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 918 Metern die größte Kanalbrücke Europas. (Luftaufnahme mit Drohne)
Die Trogbrücke mit dem Mittellandkanal überspannt die Elbe und kann normalerweise als Wasserstraßenkreuz genutzt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Die Kanalbrücke liegt nördlich von Magdeburg und führt den Mittellandkanal über die Elbe hinweg. Sie ist ein wichtiges Element der Ost-West-Verbindung für die Schifffahrt und seit 2002 in Betrieb.

Das polnische Schubschiff Pushtow fährt bei Sonnenschein und blauem Himmel auf dem Mittellandkanal über die Trogbrücke bei Magdeburg.
Schiffe, wie dieses hier, können den Mittellandkanal am Wasserstraßenkreuz nun vorerst nicht mehr passieren. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Trogbrücke 2003 vom ehemaligen Bundeskanzler Schröder eingeweiht

Die gigantische, weithin sichtbare Trogbrücke aus Stahl und Beton verbindet den Mittelland- mit dem Elbe-Havel-Kanal. Damit wird für Schiffe eine direkte Verbindung zwischen Hannover und Berlin hergestellt. Bis zur Fertigstellung der Brücke Anfang dieses Jahrtausends hatten Frachtschiffe – wie auch Freizeitkapitäne – auf der Ost-West-Achse bei Magdeburg über mehrere Schleusen einen zwölf Kilometer langen Umweg auf der Elbe in Kauf nehmen müssen.

Nach sechs Jahren Bauzeit war das Wasserstraßenkreuz am 10. Oktober 2003 von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) für den Verkehr freigegeben worden. Zu dem Projekt gehörten neben der Brücke mehrere neue Schleusen.

MDR (Linus-Benedikt Zosel, Hannes Leonard, Sören Thümler, Alisa Sonntag, Marius Rudolph, Susanne Ahrens, Christoph Pischel), dpa | Erstmals veröffentlicht am 11.02.2025

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 02. April 2025 | 15:00 Uhr

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