Erster Truppenbesuch im Amt Verteidigungsminister Pistorius in Altengrabow: Puma-Panzer in Aktion gesehen

26. Januar 2023, 15:16 Uhr

Eine Woche nach seiner Ernennung hat Verteidigungsminister Pistorius am Donnerstag die Bundeswehr in Sachsen-Anhalt besucht. Auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow im Jerichower Land hat er Soldaten getroffen, die auf dem Schützenpanzer "Puma" trainieren. Anschließend hat er sich über die Gefechtsausbildung des Logistik-Bataillons aus Burg informiert. Es war sein erster Truppenbesuch als Verteidigungsminister.

MDR Sachsen-Anhalt Mitarbeiter Stephan Schulz
Bildrechte: MDR/punctum.Fotografie/Alexander Schmidt

Sein erster Truppenbesuch als Bundesverteidigungsminister hat Boris Pistorius (SPD) nach Altengrabow in Sachsen-Anhalt geführt. Dort, auf einem 9.000 Hektar großen Übungsgelände der Bundeswehr, schießt derzeit das Panzergrenadierbataillon 122 aus dem bayerischen Oberviechtach mit dem Schützenpanzer "Puma". Bei dem Besuch des Verteidigungsministers ist eine Gefechtssituation demonstriert worden, bei der vorrückende Puma-Panzer in offenem Gelände auf eine Sperre stoßen, diese umfahren und den Kampf weiterführen.

Bei seinem Besuch in Sachsen-Anhalt äußerte Pistorius Verständnis für die Ängste der Menschen wegen der Panzerlieferungen in die Ukraine. Der Verteidigungminister sagte MDR SACHSEN-ANHALT, lange nicht seien die Menschen in einer Frage so unterschiedlicher Meinung gewesen. Deshalb sei es auch so wichtig gewesen, die Entscheidung gemeinsam mit den Bündnispartnern zu treffen.

Pistorius hat Puma in Aktion gesehen

Der Schützenpanzer "Puma" sollte eigentlich in diesem Jahr den Nato-Verbündeten als modernster Schützenpanzer präsentiert werden, denn Deutschland führt seit Jahresbeginn die schnelle Eingreiftruppe der Nato an. Bei einer Übung im Dezember waren jedoch alle 18 eingesetzten "Pumas" ausgefallen. Dadurch galt der Schützenpanzer kurzzeitig als störanfällig.

In Altengrabow sollte der "Puma" seine Leistungsfähigkeit nun noch einmal unter Beweis stellen. Oberstleutnant Eugen Poch, der Standortkommandant, hat den Bundesverteidungsminister am Donnerstagvormittag begleitet. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT vorab, Pistorius wolle den "Puma" sehen und zwar "live und in Action".

Bataillon aus Burg Teil der Nato-Eingreiftruppe

Pistorius hat sich auch die Gefechtsausbildung des Logistikbataillons 171 aus Burg bei Magdeburg angeschaut. Dieses Bataillon stellt Anteile der schnellen Eingreiftruppe der Nato, in der Soldaten mehrerer Nationen eng zusammenarbeiten. Sie würde im Verteidigungsfall direkt vom Nato-Oberbefehlshaber in Europa aktiviert werden.

Standortkommandant Eugen Poch hat die Bedeutung des Truppenübungsplatzes Altengrabow für die Nato unterstrichen. Regelmäßig begrüße man niederländische, belgische sowie französische Streitkräfte. Zudem spiele der Übungsplatz als "Transitstation bei der Verlegung von Truppen eine gewisse Rolle".

Truppenübungsplatz mit Geschichte

Der Truppenübungsplatz Altengrabow habe zudem eine langjährige Geschichte. "Der Platz existiert seit 1895, also Kaiserzeit", sagt Poch. Regelmäßig seien hier Truppenzusammenführungen durchgeführt worden. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg diente der Ort als Kriegsgefangenenlager. Er unterstand der Reichswehr, auch Ausbildungsschießplatz sei er gewesen. Am 4. Mai 1945 erreichten sowjetische Truppen den Platz und seien dageblieben. "Die sind geblieben bis 1994 und jetzt sind wir hier", sagt Poch.

Altengrabow wird ausgebaut

Die Bundeswehr, auch das hat Verteidigungsminister Pistorius bei seinem Besuch gesehen, baut den Truppenübungsplatz Altengrabow derzeit aus. Im Augenblick sei der Platz noch eine Großbaustelle, sagt Poch, man "falle von einer Baugrube in die andere". Derzeit, so der Standortkommandant, entstünden auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow unter anderem vier neue Unterkünfte für die dort übenden Soldaten.

MDR (Stephan Schulz)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 17. Januar 2023 | 08:00 Uhr

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