Straftat angedroht Polizei sucht weiter anonymen Anrufer nach Bombendrohung in Magdeburg

Nach der Bombendrohung am Magdeburger Hauptbahnhof ermittelt die Polizei. Wie ein Sprecher am Sonntag MDR SACHSEN-ANHALT sagte, hatte am Samstag kurz nach 18 Uhr ein Mann im Polizeirevier Magdeburg angerufen. Ohne seinen Namen zu nennen, habe er angegeben, dass am Hauptbahnhof eine Bombe platziert worden sei. Weitere Einzelheiten wollte der Anrufer demnach nicht nennen.

Daraufhin räumten Kräfte der Landes- und Bundespolizei den kompletten Bahnhof. Einfahrende Züge wurden gestoppt. Die Polizisten suchten mit Sprengstoffspürhunden das Gebäude und Teile der Gleisanlagen ab, fanden aber keine Bombe. Zweieinhalb Stunden später, gegen 20:30 Uhr, gab die Polizei Entwarnung. Laut Bahn kam es zu etlichen Zugverspätungen.

Die Polizei versucht nun, den anonymen Anrufer ausfindig zu machen. Wie es am Dienstag auf MDR-Anfrage vom Polizeirevier Magdeburg hieß, ist der Tatverdächtige weiterhin unbekannt. Weil er eine Straftat androhte, wird den Angaben nach gegen ihn wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt. Das kann zu Geldstrafen und sogar mehrjährigen Haftstrafen führen.

Nach Angaben des Landesinnenministeriums gab es 2023 insgesamt 209 solcher Delikte. In fast allen Fällen konnten die Täter ermittelt werden. Die Aufklärungsrate lag laut Kriminalitätsstatistik 2023 bei knapp 90 Prozent.

Bereits vor knapp zwei Wochen war eine Bombendrohung gegen den Hauptbahnhof Magdeburg eingegangen. Er wurde ebenfalls geräumt, für mehrere Stunden gesperrt und durchsucht. Auch damals fanden die Einsatzkräfte keinen Sprengsatz.

MDR (Dennis Blatt, Norma Düsekow, Sebastian Gall) | Erstmals veröffentlicht am 18.01.2025